Acht Polizisten wegen Korruption vor Gericht

Acht Polizisten müssen sich wegen Korruption jetzt vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, die Behörde durch falsche Arztrechnungen um etwa 600 000 Euro betrogen zu haben, bestätigte gestern ein Justizsprecher.

Die mutmaßlichen Haupttäter, ein Ehepaar, sitzen seit März in Untersuchungshaft. Die Polizisten sollen in mehr als 600 Fällen falsche Arztrechnungen beim Landesverwaltungsamt der Polizei eingereicht und die Erstattung eines Teils der Kosten verlangt haben. Möglich wurde der Betrug dadurch, dass eine Sachbearbeiterin des Verwaltungsamtes als Komplizin auftrat und die fingierten Rechnungen abzeichnete.

Polizeibeamte erhalten nur einen Teil ihrer Arztrechnungen von der Krankenkasse erstattet, den Rest übernimmt die Behörde. Von dem zu Unrecht ausgezahlten Geld bekam die 38-jährige Sachbearbeiterin die Hälfte, heißt es in der Anklage. Allein das Ehepaar soll sich durch den Betrug ein illegales Nebeneinkommen in Höhe von 5000 Euro monatlich ergaunert haben. Die beiden sollen sich mit dem Geld ihren hohen Lebensstandard finanziert haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den acht Betrügern nicht um Einzelfälle handelt. Aus Datenschutzgründen fehlt auf den Formularen der Polizei der Grund für den Arztbesuch sowie der Name des behandelnden Mediziners. Das Landesverwaltungsamt überprüft nach eigenen Angaben die Anträge allerdings nur «stichpunktartig». - Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. -ker