Wenn es nach Finanzsenator Thilo Sarrazin geht, müssen Berliner Eltern die Schulbücher ihrer Kinder künftig aus eigener Tasche bezahlen. Nur sozial Schwache sollen die Bücher weiterhin umsonst bekommen. 15 Millionen Euro will der Senator damit jedes Jahr sparen. Zurzeit überweist das Land jährlich etwa 17 Millionen Euro für Schulbücher an die Bezirke.
Gudrun Heindl-Gebert, die stellvertretende Vorsitzende des Landeselternausschusses, hat für einen solchen Plan kein Verständnis: «Das würde den Graben zwischen denen, die sich Bildung leisten können, und denen, die das nicht können, nur noch breiter machen.» Neuköllns Bildungsstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD) sieht zudem ein Problem für Familien knapp oberhalb der Sozialhilfegrenze. «Diese Eltern würden extrem belastet.» Schon heute sei der Etat so knapp, dass viele Bücher privat angeschafft werden müssten. chb