Die Schäden des verheerenden Sturms vom 10. Juli sind noch nicht beseitigt, da haben die südwestlichen Bezirke nach den Regengüssen in der Nacht zum Donnerstag schon wieder mit neuen Verwüstungen zu kämpfen. Die Kosten, die durch die Naturgewalten in diesem Sommer verursacht wurden, konnten noch nicht abschließend ermittelt werden. Doch in einem Punkt sind sich die zuständigen Stadträte einig: Der finanzielle Schaden ist enorm. Öffentliche Gebäude, Grünflächen und Straßen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.
Zum Beispiel in Charlottenburg-Wilmersdorf. Ein Baum am Südwestkorso ist umgestürzt. Doch im Gegensatz zum Sturm vor knapp einem Monat hatte es beim Unwetter vorgestern Abend jetzt in erster Linie die Straßen erwischt. Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) zufolge gab es rund um die Uhlandstraße Fahrbahn- und Gehwegabsenkungen wegen Unterspülung. «Zu einigen Häusern musste die Feuerwehr Notzugänge legen», so der Stadtrat. In der Hubertusallee in Grunewald sackte auf 15 Metern Länge ein Gehweg an der Ecke zur Franzensbader Straße zwei Meter in die Tiefe.
Wassereinbrüche vermeldeten laut Gröhler fast alle Schulen, Kitas und andere öffentliche Gebäude: «In der Birger-Forell-Schule hat der Blitz eingeschlagen und die Telefonanlage zerstört, im Tiefbauarchiv des Rathauses Wilmersdorf stand hüfthoch das Wasser.» Die Schadenssumme sei noch nicht ermittelt.
«Finanziell ist der Regen Wahnsinn», heißt es im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg . Allein im Tiefbauamt liefen bis gestern Mittag 50 Schadensmeldungen ein. Teilweise mussten Fahrspuren wie an der Rubensstraße gesperrt werden. An der Rheinstraße gab es bis zu einem Dutzend verschiedene Versackungen, ebenso an der Bundesallee. An der Pallasstraße Ecke Potsdamer Straße sollen die Gehwegplatten senkrecht gestanden haben. Schuld geben die Mitarbeiter den Ratten: Die würden Löcher unter den Platten graben, die das Regenwasser durchspült.
Das Natur- und Grünflächenamt meldet fünf umgekippte Bäume an der Handjery- und Fregestraße sowie am Südwestkorso; sie beschädigten insgesamt 15 Kraftfahrzeuge. tal/caro/flo