Kein leichtes Erbe: Stefan Liebich soll als Fraktionschef der PDS aus der Patsche helfen

Stefan Liebich soll demnächst für die PDS zwei Großbaustellen gleichzeitig betreuen. Vor acht Monaten als Nachfolger von Petra Pau zum Landeschef der Sozialisten aufgerückt, soll der 29-Jährige nun Harald Wolf als Fraktionsvorsitzenden beerben. Zwei Aufgaben, die zusammen auch den als äußerst talentiert geltenden Betriebswirt überfordern könnten.

Denn die Berliner PDS steckt in einer schwierigen Lage und braucht den vollen Einsatz ihres Vorsitzenden: Die Mitglieder sterben weg, und Liebich hat sich vorgenommen, mit weniger Geld die Parteistrukturen im Osten ab- und im West-Teil der Stadt aufzubauen. Aber er hat ein paar ausgesuchte Mitstreiter im Landesvorstand um sich geschart, die ihn entlasten könnten.

In der Fraktion haben die pragmatischen Gefolgsleute von Wolf die Mehrheit, aber dennoch ist es immer möglich, dass aus der zweiten Reihe jemand ausschert. Liebich wird hier vermitteln müssen. Die fachpolitische Lücke, die der Finanzfachmann Wolf hinterlässt, könnte dessen wissenschaftlicher Mitarbeiter Carl Wechselberg schließen. Der Landesvorständler rückt ins Abgeordnetenhaus nach, wenn Gesine Lötzsch wie erwartet das Direktmandat in Lichtenberg gewinnt und in den Bundestag einzieht. jof