Pssst, da haben sich die Herrschaften vom Bezirksamt aber ein schönes Ei ins Nest gelegt, oder? Erst mussten Sie vor Gericht darum kämpfen, Ihre Dienstleistung als Maklerin körperbetonter Kontaktpflege und des damit verbundenen Austausches von Zärtlichkeiten und Geld überhaupt weiter anbieten zu dürfen. Und dann zwingt man Sie und andere Geschäftsleute verwandter Profession geradezu, laute und lautere Werbung für ihr Gewerbe zu machen, das man offiziell lieber in dunklen Gassen und hinter abgeklebten Fenstern sähe. Als Warnung, nicht als Werbung hatten die Saubermänner, die ein Etablissement wie das Ihre natürlich nie besuchen würden, die jüngst verhängte Kennzeichnungspflicht gedacht. Dass Sie und der Herr Müller vom Swingerclub Goethestraße Ihre Konsulate der Provinzen Sodom und Gomorrah nun gleich fröhlich lächelnd mit riesigen Schildern wie «Anbahnungsstätte für sexuelle Handlungen» schmücken würden, damit hat doch kein Politiker rechnen können. Schämen Sie sich. Laden Sie wenigstens die geballte Sittsamkeit mal auf einen Kurzen in Ihr «Café» ein, um Ängste abzubauen. Der einschlägig erfahrene Ex-Frauensenator Gysi könnte den Kontakt herstellen.