Kanzler: Bauten sollen Menschen dienen

Peter Schubert

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Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat gestern offiziell den 21. Weltkongress der Architekten in Berlin eröffnet. Der Regierungschef nutzte die Anwesenheit von 5000 Planern und Bauingenieuren aus über 100 Ländern, um angesichts der Migrationsbewegungen weltweit vor sozialen Spannungen gerade in Großstädten zu warnen.

Es sei gleichermaßen Aufgabe von Politikern und Architekten, Städte zu organisieren, mit denen sich das Gemeinwesen auch identifizieren kann. «Wir wollen alle Bauherren, die öffentlichen und die privaten, dafür gewinnen, mit ihren Architekten Gebäude zu bauen, die den Menschen dienen und ihr Leben besser machen. Mehr Baukultur heißt auch mehr Lebensqualität», sagte Schröder. Am Beispiel Berlins hob der Kanzler hervor, dass die Globalisierung nicht zwingend auch zu kultureller Uniformität führen muss. Parlaments- und Regierungsbauten und insbesondere die Botschaften zeigten, wie sich Globalität und Lokalität, Moderne mit Tradition verbinden ließen.

Mit Hinweis auf die Anstrengungen der Europäischen Union bei der Förderung von Solar- und Windenergie appellierte der Kanzler an die internationale Architektenschaft, sich in ihren Ländern ebenfalls für den Klimaschutz zu engagieren. Dies sei eine Aufgabe der Staatengemeinschaft insgesamt und nicht abhängig von der Größe und Macht eines einzelnen Landes.

Die Entwicklung der Städte solle im Übrigen nicht allein den Fachleuten überlassen werden, sondern auch die Bürger einbeziehen. In Deutschland gebe es inzwischen in gut 2300 Städten Netzwerke, um sich auf lokaler Ebene für ressourcenschonendes Bauen einzusetzen.