Antizyklisch: Werbeagentur brütet über Weihnachtsgrüßen

Heiß ist es in dem akkurat ausstaffierten Penthouse in Mitte, sehr heiß. Die um einen Tisch versammelten Herren haben ihre obersten Hemdknöpfe geöffnet. Einem hat der Schweiß pittoreske Flecken unter die Achseln gezaubert. Sie stehen ihm gut. Schließlich sind hier, im Gipfelgästehaus der Werbeagentur Publicis, kreative Köpfe mit einem Faible für unkonventionelle Ästhetik versammelt. In der Mittagshitze geht es um ein Thema, das der Witterung, nun ja, nicht ganz angemessen scheint. Bei einem Meeting erwählen die Kreativdirektoren das Konzept des diesjährigen Weihnachtsgrußes aus, den die Agentur zum Fest der Liebe in mehr als 2000-facher Ausfertigung an ihre Kunden versenden will.

Antizyklisches Arbeiten also. Bei Ofentemperaturen wird zum bunten Teller (Plätzchen, Bonbons, Schokoriegel) gegriffen. Und Creative Director Conradin Christian Mach, 32, beschreibt den Weihnachts-Workshop, der am Wochenende von neun Nachwuchs-Schöpfern bestritten wurde. «Um uns einzustimmen, haben wir erst mal gewichtelt», sagt Macher Mach. Aus dem Gabentausch, der mit Gartenzwerg und Porzellansau auch bislang der Weihnachtszeit unverdächtige Gestalten umfasste, entwickelten die jungen Wilden dann ein Brainstorming, zu Deutsch: Hirngestürme. Man darf gespannt sein, wie viel Schweiß in den Weihnachtsgruß einfließt. Assoziativer, versteht sich. wer