Auch einen Tag nach dem Sprengstoffanschlag vor einem Autohandel an der Quitzowstraße in Moabit war den Anwohnern gestern noch der Schrecken in die Gesichter geschrieben. Die Explosion, die sich am Sonnabend gegen 17.30 Uhr auf dem Bürgersteig vor dem Gebrauchtwagenmarkt ereignet hatte, können sich die Bewohner und Geschäftsleute der Häuser rund um die Perleberger Brücke nicht erklären.
«Der Autohandel gehört einer deutschen Frau, die seit vielen Jahren dort Gebrauchtwagen verkauft. Bislang gab es dort keine Probleme», berichtete gestern der Besitzer eines dem Autohandel gegenüberliegenden Imbisses. «Ich dachte auch zuerst, ein Auto hätte eine Fehlzündung gehabt. Als ich dann die Schäden sah, war ich schon geschockt. Komisch finde ich, dass offenbar keiner gesehen hat, was genau passiert ist.» Auch in dem italienischen Restaurant, dessen Scheiben durch die Druckwelle der Explosion zu Bruch gegangen waren, herrschte gestern Ratlosigkeit. Der Besitzer der Gaststätte: «Diese Tat ist für mich unerklärlich.»
Den Autohandel gibt es an dieser Stelle an der Quitzowstraße bereits seit mehreren Jahrzehnten. Ein Mitarbeiter, der seinen Namen nicht nennen möchte, sagte: «Dieser hinterhältige Anschlag ist für uns unbegreiflich. Wir haben keine Erklärung dafür, warum jemand unserer Firma schaden will.» In Ermittlerkreisen wird dagegen bereits spekuliert, dass ein konkurrierender Autohändler Auftraggeber des Anschlags gewesen sein könnte. banjo