Universal-Chef: Berlin hat das Zeug zur einzigen deutschen Weltstadt

Am Tag der großen Einstandsfeier des Unterhaltungsriesen Universal Music mit 5000 Gästen fand Konzern-Chef Tim Renner am Sonnabend begeisterte Worte für Berlin: «Wenn Deutschland global mitspielen will, braucht es eine Weltstadt. Berlin ist dabei die Einzige, die es schaffen kann», sagte der 37-Jährige Deutschlandchef des weltweit größten Musikkonzerns. «Berlin ist für internationale Stars der attraktivste Punkt.»

Der «größte urbane Ballon Deutschlands» sei besonders für kreative Firmen attraktiv. «Berlin hat durch seine Geschichte die meisten Freiräume, die Stadt hat viele Brüche, hier ist das meiste ungeregelt», zählte Renner einige Vorteile auf. «Diese Aspekte und die höchste Deutschlandquote von unter 25-Jährigen, die ständig hinzuziehen - in diesem Umfeld kann sich Subkultur besonders gut entfalten.» Eine Firma, die sich mit Kreativität beschäftigt, müsse immer da sein, wo Kreativität existiert.

Anfang dieses Monats hat der Konzern seine Deutschlandzentrale von Hamburg nach Friedrichshain verlegt. Auf mehr als 18 000 Quadratmetern arbeiten an der Oberbaumbrücke rund 500 Mitarbeiter der sechs größten Universal-Labels. «Hamburg ist schön, gewachsen, fertig», sagte der Deutschlandchef mit Blick auf den bisherigen Firmensitz. Das sei für das Geschäft aber eher problematisch. «Dagegen lebt Berlin. Hier muss ich mich ständig neu orientieren.» Der Umzug ziele auch darauf ab, «tiefer in die Berliner Szene reinzukommen».

Um 18 Uhr begann auf dem großen Areal nahe der Oberbaumbrücke die erste Band. Verkehrspolizisten und eine Warteschlange bis auf die Straße machten das Spektakel schon von weitem erkennbar. Gefeiert werden sollte bis in den frühen Sonntagmorgen. Auf der Gästeliste standen u. a. die «No Angels» und «Bro'Sis». dpa/pag