Es war fast die letzte Hoffnung für Alexander Densow. Der 19-jährige Kennedy-Fan sammelt seit sieben Jahren alles über den legendären früheren amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy. Besonders hat es ihm die Berliner Rede angetan, die Kennedy am 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg gehalten hat. Doch das Original der Redekarte mit dem ersten Hinweis auf den «Ich-bin-ein-Berliner»-Satz ist verschwunden. Auch das Kennedy-Center in Boston, das alle Dokumente des Präsidenten sammelt, weiß nichts über den Verbleib.
Als die Berliner Morgenpost am 26. Juni über den emsigen Kennedyforscher berichtete, meldeten sich prompt zwei Leser, die neue Hinweise geben konnten. So erinnerte sich einer, dass der Berliner Senat das Manuskript ersteigert hat. Die Berliner Morgenpost berichtete 1979, dass der Senat, vom damaligen Regierenden Bürgermeister Dietrich Stobbe beauftragt, das Manuskript für 8000 Dollar in New York ersteigert habe. Ein zweiter Leser wusste zu berichten, dass das Manuskript in einer Ausstellung im Martin Gropius Bau zu sehen war.
«Das ist sehr wichtig für mich», sagt Alexander Densow, der sich nun weiter auf die Suche macht. Das Landesarchiv versprach, ihm zu helfen. Auch die Senatskanzlei will sich umhören, wo das Original gelandet sein könnte.
Densow verspricht sich von dem Fund des Originals Hinweise darauf, wer die Idee zum legendären Satz Kennedys «Ich bin ein Berliner» hatte. -ker