Sechs Jahre Haft für den Chauffeur eines Mörders

Wegen Beihilfe zum Mord an einem Landsmann ist ein 38-jähriger Türke zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sah als erwiesen an, dass der Taxifahrer nicht nur den Todesschützen zum Tatort fuhr, sondern auch das Opfer per Handy auf den Spielplatz lockte. Der 24-jährige war im Juli vergangenen Jahres in Neukölln von einem bislang unbekannten Killer durch mehrere Schüsse getötet worden.

Das Gericht ging von einem Auftragsmord im Drogenmilieu aus. Möglicherweise sei der Angeklagte von dem eigentlichen Mörder unter Druck gesetzt worden, so dass er aus Angst mitgemacht habe, hieß es im Urteil. Das Motiv der Tat blieb während der sechsmonatigen Verhandlung bis zum Schluss im Dunkeln. Auch der Name des Killers ist weiterhin unbekannt.

In einem Brief an das Gericht, der zu Prozessbeginn verlesen wurde, hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Er habe sich aber niemals vorstellen können, dass der Mann, mit dem er gut befreundet gewesen sei, tatsächlich umgebracht werden sollte. mim/ddp