Razzien in Internetcafés: Gewaltspiele am Computer

Zwei Internetcafés in Moabit waren Ziel von Razzien der Polizei, des Bezirksamtes und des Finanzamtes. Die Ermittler stellten Donnerstagabend fest, dass es sich bei den Einrichtungen eher um Spielhallen als um Internetcafés handelt, weil dort Unterhaltungsspiele an PCs kommerziell genutzt werden. Außerdem saßen dort Kinder und Jugendliche vor gewaltverherrlichenden Spielen, die für Minderjährige nicht erlaubt sind.

In einem der Cafés waren von 28 Besuchern neun Kinder und elf Jugendliche. 13 der Minderjährigen spielten «Counter Strike», ein Gewaltspiel, das im Zusammenhang mit dem Amoklauf von Erfurt in die Schlagzeilen geraten war. In dem anderen Lokal waren von den zwölf angetroffenen Kunden drei jünger als 18 Jahre. Da das Anbieten von Unterhaltungsspielen an Computern gegen Bezahlung der Vergnügungssteuer unterliegt, erhielten die Verantwortlichen nachträgliche Steuerbescheide über 23 000 und 46 000 Euro. Die Bezirksverwaltung will die Internetcafés nun schließen lassen. rfi