Generalbundesanwalt ermittelt gegen militante Islamisten

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Michael Behrendt

Der Kampf gegen den Terrorismus geht in die nächste Runde: Die deutschen Behörden haben ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen eine mutmaßlich militante Islamistengruppe in Berlin eingeleitet. Diese Gruppe soll den «Nonaligned Mudjahedin» (nicht organisierte Gotteskrieger) angehören, denen wiederum Kontakte zur Terrororganisation Al-Qaida nachgesagt werden.

Nach Angaben des Sprechers von Generalbundesanwalt Kay Nehm, Hartmut Schneider, haben die Ermittlungen bereits in der vergangenen Woche begonnen. In die Untersuchung sei auch das Bundeskriminalamt (BKA) eingebunden. Festnahmen habe es bisher aber nicht gegeben. Auch über die Anzahl der Personen, die im Fadenkreuz der Ermittler stehen, wollte Schneider keine Angaben machen.

Bei den «Nonaligned Mudjahedin» handelt es sich um Kämpfer, die in afghanischen Lagern der Taliban und der Al-Qaida ausgebildet wurden, um später in Europa eigene Terrorzellen zu gründen und Anschläge zu verüben. Auch die derzeit in Frankfurt am Main angeklagten fünf Mitglieder der «Meliani-Gruppe» gehörten diesem Netzwerk an. Laut Schneider gibt es auch Hinweise auf Verbindungen zwischen diesen beiden militanten Gruppen.

Die Kämpfer der «Nonaligned Mudjahedin» stammen größtenteils aus Nordafrika. Bisher sind sie vor allem durch Schleuserkriminalität und Passdelikte aufgefallen. Es besteht der Verdacht, dass die Berliner Mitglieder Teil eines größeren gewaltbereiten Netzwerkes von militanten Moslemextremisten sind. Ihnen sind nach Einschätzungen von Sicherheitsexperten durchaus Terroranschläge zuzutrauen. Zu dem vermuteten Netzwerk zähle auch die Al-Qaida um den Moslemextremisten Osama bin Laden. Er gilt als Drahtzieher der Anschläge in den Vereinigten Staaten am 11. September.

Ein Ermittler: «Wir nehmen diese Sache sehr ernst. Jeder noch so kleine Hinweis muss in diesen Zeiten berücksichtigt und vernünftig abgearbeitet werden. Nur so können wir ein gesundes Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung schaffen. » Der Beamte warnt jedoch vor Panikmache. Konkrete Hinweise auf ein in Berlin geplantes Attentat gebe es nicht. Man wolle aber für alle Fälle gerüstet sein.