Kussmund und Korsett: Die «Lange Nacht der Puffs»

Sie kommt: Die Berliner Prostituierten planen eine «Lange Nacht der Puffs» nach dem Vorbild der erfolgreichen «Langen Nacht der Museen». Wie Stephanie Klee von der «Agentur Highlights für Begleitung, Service, Vermittlung und Bildung» gestern bei einem Gespräch in der Tempelhofer UFA-Fabrik sagte, wird der Herbst als Termin anvisiert. Beantragt und genehmigt sei aber noch nichts. Anlass sei das seit Jahresbeginn geltende Prostitutionsgesetz, laut Stephanie Klee «kein Riesenerfolg, aber ein wichtiger Schritt beim Kampf um die Rechte der Huren».

Geplant sei «eine Nacht der offenen Tür mit zahlreichen Berliner Prostitutionsstätten». Die exakte Zahl stehe noch nicht fest. «Wer mehrere Puffs besichtigen möchte, kann unseren Bus-Shuttle benutzen», sagte Frau Klee, die sich auch «Lesungen im Puff» vorstellen kann. Begründung: «Die Kunst spielt schon jetzt in der Prostition eine wichtige Rolle, im Bett und an der Wand», sagte die Agentin.

Zwar steht noch in den Sternen, ob das Ereignis denn auch wirklich wie geplant über die Bühne geht, aber das Maskottchen «Knutschi» ist schon da. Es handelt sich um eine überlebensgroße Plastik aus Hartgips, die von der Bildhauerin Maria Wüllner aus Neureetz im Oderbruch geschaffen wurde. Die Frauenfigur mit riesigem Kussmund und echter Korsage ziert derzeit das Foyer des Theatersaals in der UFA-Fabrik und kann dort bis Sonntag täglich von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden.

Bei künftigen Events, welcher Art auch immer, soll «Knutschi» nach dem Willen der Künstlerin «als Symbol mit hohem Wiedererkennungswert» präsent sein. «Kann sein, dass Knutschi irgendwann einmal im Bundestag steht», sagte die Bildhauerin mit einem Augenzwinkern. Fragt sich nur, zu welchem Event . . . brun