Ganz so wie Richter, die unter ihren Roben oft leger Jeans tragen, präsentiert sich das neue Bundesjustizministerium zwischen Gendarmenmarkt und Hausvogteiplatz.
Hinter den steinernen Mohrenkolonnaden und dem staatstragenden Haupteingang, entpuppt sich der Justizkomplex als ein munter aus Alt- und Neubauten zusammengewürfeltes Gebäudeensemble mit geradezu heiteren Innenhöfen. Und genau dort wurde gestern Nachmittag auch entsprechend locker bei Kölsch die offizielle Eröffnung des 70 Millionen Euro teuren Ministeriums gefeiert. Justizministerin Herta Däubler-Gmelin begrüßte mehr als 500 Vertreter aus Justiz und Politik, darunter diverse Parlamentarier und Berlins Justizsenatorin Karin Schubert. «Die Umzugs-Odyssee ist endlich vorüber», sagte die Justizministerin. Und schob launig nach: «Das war ein verdammt langer Weg von Bonn hierher in die Mohrenstraße.»
Apropos Richter und Roben: Nach der Jazzband des Auswärtigen Amtes und allerlei Häppchen entpuppte sich eine historische Modenschau als Highlight des Abends. Immerhin befindet sich das Ministerium mitten im ehemaligen Konfektionsviertel Berlins. Viele Bauten hatten einst jüdische Besitzer. Die Namen der einzelnen Gebäudeteile (Haus Stern, Haus Nagel, Haus Muthesius und Prausenhof) sollen an diese Historie erinnern. hps