Zwei Monate ohne Drogen. Für Christoph ist das eine Ewigkeit. «61 Tage habe ich jetzt hinter mir», rechnet er vor, während er leere Saftgläser durch das Festzelt auf dem Gelände von Synanon trägt. Freitag feierte die Suchthilfe an der Bernburger Straße 30-jähriges Bestehen. Angestoßen wurde nicht mit Sekt, sondern mit Orangensaft. Keine Drogen, kein Alkohol, kein Tabak, so lauten die Regeln. Für die Bewohner - und für die Gäste.
«Synanon hat großartige Arbeit geleistet», sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. «Selbsthilfe ist ein unverzichtbarer Pfeiler unseres Gesundheitswesens», würdigte die Drogenbeauftragte des Bundesministeriums für Gesundheit, Marion Caspers-Merk, die Arbeit von Synanon. Von etwa 300 000 Drogen-Konsumenten in Deutschland engagieren sich rund 3000 in Selbsthilfegruppen. Gegründet wurde Synanon 1971 von Ingo und Irene Warnke, damals mit acht Abhängigen. 2001 wurden 570 Bewohner aufgenommen. Jeweils sieben von zehn bleiben clean. iho