Vor 53 Jahren endete die Blockade Berlins. Zum Gedenken an die Opfer der Luftbrücke gab es gestern eine Feierstunde auf den Platz der Luftbrücke in Tempelhof. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit erinnerte an die dramatischen Situationen, die damals weit über die Stadt hinaus wirkten. «Die Luftbrücke ist mehr als ein Mythos. Sie zählt zu den Ereignissen, die Europa geformt haben», betonte der SPD-Politiker. Er gedachte auch der Opfer, die während der Blockade den Tod fanden: «Sie gaben ihr Leben für unsere Stadt.» Für den Regierenden gehört die Luftbrücke auch 13 Jahre nach dem Fall der Mauer «nicht zu einem Kapitel in der Geschichte, das überschlagen werden darf.» Im Anschluss an seine Rede legten Angehörige des diplomatischen Korps - der britische Botschafter, Sir Paul Lever, der französische Botschafter Claude Martin, der US-Luftwaffenattaché, Oberstleutnant Paul Denno, - sowie der Kommandeur des Standortkommandos Berlin der Bundeswehr, Jörg Schultze, Wowereit und Parlamentspräsident Walter Momper Kränze an der Gedenkstätte nieder. Unter den Gästen waren Mitglieder des Abgeordnetenhauses, des Bundestages und der designierte CDU-Landeschef Christoph Stölzl.
Wegen des Gedenktages trafen sich gestern zudem Zeitzeugen im Alliiertenmuseum an der Zehlendorfer Clayallee. Sie berichteten über ihre Zeit als Soldaten und Piloten der Royal Air Force während der Blockadezeit. Von Juni 1948 bis zum Mai 1949 brachten amerikanische, britische und französische Flugzeuge fast zwei Millionen Tonnen Güter in das abgeschnittene West-Berlin. Darunter waren vor allem Lebensmittel, Kohle, Medikamente und andere lebenswichtige Güter.
Peter Bailey (80) war als Pilot der britischen Luftwaffe im Einsatz. Mit einer Dakota-Maschine ist er 250 Mal nach Berlin und zurück geflogen. Die Soldaten lebten anfangs sehr einfach, viele von ihnen in Zelten. Er erinnert sich: «Zu Beginn der Luftbrücke waren die Lebensbedingungen rund um den Flughafen noch etwas chaotisch. Aber je länger die Luftbrücke dauerte, desto besser wurde es.»
Sehr viel Zeit, sich Sorgen über die Unterkunft zu machen, hatten die Soldaten nicht. Während der Blockade starteten und landeten die Maschinen Tag und Nacht. «17 Tage flogen wir ununterbrochen Hilfsgüter nach Berlin. Danach galt es, innerhalb von drei Tagen neue Maschinen aus Großbritannien abzuholen», erzählte Bailey.