Die rechtspopulistische Splitterpartei Pro Deutschland hat das islamfeindliche Schmähvideo am Montag auf ihrer Internet-Seite veröffentlicht.
Der in den USA hergestellte Film ist nach Angaben der Partei in voller Länge von insgesamt 1 Stunde und 14 Minuten zu sehen. Unabhängig davon bekräftigte Pro Deutschland das Vorhaben, das Video mit dem Titel „Die Unschuld der Muslime“ auch in einem Kino in Berlin zu zeigen.
Auf ihrer Internet-Seite verlinkt die rechtspopulistische Partei auf das Video-Portal YouTube, wo der Film inzwischen komplett eingestellt worden sei. Zunächst war davon nur ein Trailer zu sehen.
„Pro Deutschland“ will Vorführung im November
Bundesgeschäftsführer Lars Seidensticker kündigte an, dass die geplante öffentliche Aufführung entweder am ersten oder am letzten November-Wochenende über die Bühne gehen soll. Falls man kein Kino finde, werde man sich in Berlin um andere „passende Räume“ bemühen.
Das von Hass geprägte Video aus den USA hatte in zahlreichen muslimischen Ländern antiwestliche Massenproteste entfacht. Es stellt den Propheten Mohammed als Gewalttäter, Frauenhelden und Kinderschänder dar.
Bundesregierung will gegen Video vorgehen
Die Bundesregierung will gegen das Video vorgehen, um die Welle der Gewalt nicht nach Deutschland überschwappen zu lassen. Dazu wird nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein öffentliches Aufführungsverbot geprüft. Zugleich verurteilte Merkel am Montag die Angriffe auf Auslandsvertretungen in muslimischen Ländern.
Die Kanzlerin äußerte Verständnis für die Aufregung über den Film. Zugleich rief sie dazu auf, Streitigkeiten ohne Gewalt auszutragen. Das sei auch die Haltung der Mehrzahl der Muslime, zeigte sich Merkel überzeugt. Zugleich rief sie dazu auf, die Presse- und Meinungsfreiheit zu achten.
Merkel: „Grenzen der Meinungsfreiheit“
Mit Blick auf die von anti-islamischen Gruppen geplante öffentliche Aufführung des Hassvideos „Die Unschuld der Muslime“ fügte Merkel hinzu, es gebe Grenzen der Meinungsfreiheit.
Deshalb werde jetzt ein Verbot von öffentlichen Aufführungen geprüft: „Ich kann mir vorstellen, dass es gute Gründe für ein Verbot gibt.“ Das betreffe allerdings nicht den Film selbst, schränkte Merkel ein.