Baden-Württembergs neue Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) hat in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" die Bringschuld von Migranten in Deutschland betont: "Ich werde als Ministerin nicht die Beschützerin der armen kleinen Migranten sein", sagte Öney und fuhr fort: "Ich werde zu ihnen sagen: Hey, du hast hier die Grundschule, die Oberschule und bald auch die Hochschule umsonst. Warum nutzt du das nicht? Keine Ausreden!"
Einwanderer seien für Deutschland vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels besonders wichtig: "Um unseren Wohlstand zu sichern, brauchen wir die Migranten", sagte Öney der "Süddeutschen Zeitung".
Kritik ohne Zeigefinger
Bei Ihrer Arbeit helfe es, dass sie selbst Deutsch-Türkin ist. So könne sie "ohne Zeigefinger" von Einwanderern mehr Verantwortung für Deutschland einfordern und sei weniger schnell dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt.
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kritisierte Öney für sein Verständnis von Integration: Er habe "die Islamkonferenz zu einer Sicherheitskonferenz gemacht". Den Einwanderern müsse man jedoch zeigen, dass sie willkommen sind – innere Sicherheit bekomme man nur über inneren Zusammenhalt.
Bilkay Öney leitet in Baden-Württemberg das erste eigenständige Integrationsministerium. Zuvor war die SPD-Politikerin Abgeordnete im Berliner Landesparlament .
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