Das nordkoreanische Fernsehen zeigt in Standbildern den Leichnam des verstorbenen Staatschefs Kim Jong-il, der in einem auf roten und weißen Blumen gebetteten Glassarg liegt. Der verstorbene Machthaber trug demnach seine charakteristische khakifarbene Uniform. Sein Sohn Kim Jong-un, der als Nachfolger seines Vaters gilt, sowie mehrere Staatsfunktionäre standen, teils in Schwarz gekleidet, teils in Uniform, um den Sarg herum.
Dem Staatsfernsehen zufolge wurde der Sarg im Kumsusan-Palast in der Hauptstadt Pjöngjang ausgestellt. Dort ist an anderer Stelle bereits der einbalsamierte Leichnam von Kim Il-sung, dem Staatsgründer und Vater des Machthabers, in einem gläsernen Sarg zu sehen.
USA in Sorge
Nach dem Tod des nordkoreanischen Staatschefs sorgen sich die USA um das Wohl der Menschen in dem Land. „Wir sind zutiefst beunruhigt angesichts des Wohlergehens des nordkoreanischen Volkes und unsere Gedanken und Gebete sind in diesen schwierigen Zeiten bei ihm“, erklärte US-Außenministerin Hillary Clinton am späten Montagabend (Ortszeit). Washington sei bereit, dem Volk zu helfen und fordere von der neuen Führung in Nordkorea, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um in eine „neue Ära von Frieden, Wohlstand und anhaltender Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel“ einzutreten.
Südkorea äußert Mitgefühl mit Nordkoreanern
Südkoreas Regierung hat hingegen ihr Mitgefühl ausgesprochen. Die Regierung werde zwar keine offizielle Trauerdelegation nach Pjöngjang entsenden, sagte Vereinigungsminister Yu Woo Ik am Dienstag in Seoul. Man werde jedoch unter anderen Angehörigen des früheren südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung erlauben, nach Nordkorea zu reisen.
Kim Jong Il hatte 2009 nach dem Tod Kim Dae Jungs eine Beileidsdelegation nach Seoul geschickt. Die nordkoreanischen Staatsmedien hatten am Montag mit zweitägiger Verspätung berichtet, dass Kim Jong Il am Samstag im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben sei.
Regierungen von Nicaragua und Kuba trauern um Kim Jong-il
Die Regierung Nicaraguas hat den Tod des nordkoreanischen Machthabers zutiefst bedauert und sich für eine Fortsetzung seines politischen Kurses ausgesprochen. „Wir beten für die Kontinuität des Prozesses, den das nordkoreanische Volk erlebt“, erklärte Regierungssprecherin und Präsidentengattin Rosario Murillo im Namen von Staatschef Daniel Ortega am Montagabend (Ortszeit). Dieser Prozess sei gekennzeichnet durch „den Aufbau von mehr Frieden und mehr Wohlstand für alle Familien“ Nordkoreas, hieß es weiter.
Der einstige Revolutionsführer und Chef der Sandinistischen Front (FSLN) Ortega pflegte bereits während seiner ersten Regierung in den1980er Jahren enge Kontakte zu Kim Jong-ils Vater Kim-il-sung. Das mittelamerikanische Land unterhält aber auch Beziehungen zu Südkorea.
In Kuba ordnete die sozialistische Führung wegen des Todes von Kim Jong-il eine dreitägige Staatstrauer an. An öffentlichen und militärischen Gebäuden würden Flaggen in dieser Zeit auf halbmast gesetzt, hieß es am Montagabend (Ortszeit) in einer Erklärung, die im Staatsfernsehen verlesen wurde
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