Berlin. Der russische Präsident Wladimir Putin nährt die Spekulationen über den Einsatz einer schmutzigen Bombe. Was wirklich dahinter steckt.
Dass sich im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine etwas zusammenbraut, wird von Tag zu Tag spürbarer. Seit Wladimir Putin wegen zahlreicher Fehlschläge und zunehmender Unzufriedenheit der Kriegstreiber in seinem Land unter Druck geraten ist und General Sergej Surowikin zum Kommandanten seiner „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine gemacht hat, ist mit allem zu rechnen.
Der General ist für seine Skrupellosigkeit bekannt. Im Syrien-Krieg hat er das systematische Bombardement von Krankenhäusern in Rebellengebieten und den Einsatz von Chemiewaffen mitverantwortet.
Ukraine-Krieg: Russland und die „schmutzige Bombe“
Surowikin weiß, wie man Zivilisten quält und systematisch zermürbt. Er weiß auch, dass die enorme Kampfbereitschaft und der ungebrochene Durchhaltewille der Ukrainerinnen und Ukrainer die wichtigsten Kraftquellen für Präsident Wolodymyr Selenskyj sind.

Die mit dreisten Fälschungen unterlegte Behauptung, die Ukraine würde den Einsatz „schmutziger Bomben“ vorbereiten, passt genau in dieses Bild.
Putin hat noch einiges in der Hinterhand
Seit Anfang der Woche warnt die russische Regierung, die Führung in Kiew wolle einen mit radioaktivem Material angereicherten Sprengkörper auf eigenem Territorium zünden und die Explosion dann Russland in die Schuhe schieben. So wolle die Ukraine Russland diskreditieren.
Baron von Münchhausen hatte zweifellos eine größere Glaubwürdigkeit.
So absurd das alles klingt, so gefährlich ist es. Geschichte wiederholt sich nicht. Und so naheliegend die Vergleiche mit der Kuba-Krise sind, so schwierig sind sie auch. Putin ist nicht Chruschtschow. Putin lebt in seiner eigenen Welt, hat seine eigene Wahrheit, spielt sein eigenes Spiel – und hat noch einiges in der Hinterhand.
Land | Ukraine |
Kontinent | Europa |
Hauptstadt | Kiew |
Fläche | 603.700 Quadratkilometer (inklusive Ostukraine und Krim) |
Einwohner | ca. 41 Millionen |
Staatsoberhaupt | Präsident Wolodymyr Selenskyj |
Regierungschef | Ministerpräsident Denys Schmyhal |
Unabhängigkeit | 24. August 1991 (von der Sowjetunion) |
Sprache | Ukrainisch |
Währung | Hrywnja |
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