Berlin. Immer mehr Rentner gehen arbeiten, zumeist in Minijobs. Warum? Weil sie sich fit fühlen und einbringen wollen? Oder: Weil sie finanziell sonst nicht über die Runden kommen?
Die Renten seien eindeutig zu niedrig, kritisiert die Linke. Hinzu kommt, dass im Zuge des Ukraine-Krieges die Inflation steigt. Der drohende Kaufkraftverlust könnte die Senioren besonders hart treffen.
Rentner in Not: Heil behält sich Entlastung vor
Die Altersbezüge steigen zwar zum 1. Juli an, wegen der Reaktivierung des Nachholfaktors aber geringer als vorgesehen. Schon kündigte Sozialminister Hubertus Heil (SPD) eine Entlastung der Rentner für den Fall an, dass die Preise weiter steigen sollten.
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Wer nicht beizeiten auf die private Vorsorge gesetzt hat, dem bleibt im Ruhestand eigentlich nichts anderes übrig, als zu sparen oder auch im Alter zu jobben. Und genau das tun immer mehr Kleinrentner. Die Angst vor Altersarmut wächst.
Rentner: Über eine Million will oder muss arbeiten
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtete, waren im vergangenen Jahr 1,05 Millionen Beschäftigte 67 Jahre oder älter. Tendenz: Steigend. 2010 waren es noch rund 685.000 Beschäftigte, 2015 knapp 792.000, 2018 dann schon gut 968.000.
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217.000 Senioren sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 835.000 haben einen Minijob. Das liegt vor allem an der Hinzuverdienstgrenze. Denn alles, was man darüber hinaus verdient, wird zum Teil von der Rente wieder abgezogen.
Minister Heil weiß, "die meisten Rentnerinnen und Rentner in Deutschland leben nicht in Saus und Braus.“ Der CSU-Sozialpolitiker Max Straubinger warf im Bundestag der Koalition vor, die 300 Euro Energiepreispauschale den Rentnerinnen und Rentnern vorzuenthalten. Zum 1. Juli sollen die Altersbezüge in Westdeutschland um 5,35 Prozent und im Osten um 6,12 Prozent steigen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de