Berlin. Amerika hat mit Joe Biden einen neuen Präsidenten gewählt. Mit 77 Jahren hat er Donald Trump die Macht entrissen. Es war viel mehr als eine Wahl. Es war eine Richtungsentscheidung zwischen Gut und Böse. Zwischen Lüge und Wahrheit. Zwischen Ignoranz und Fürsorge. Zwischen Hassrede und Empathie.
Man muss es so pathetisch formulieren, denn Donald Trump selbst hat in den vergangenen Tagen der ganzen Welt vor Augen geführt, dass er nicht die moralische Qualifikation hat, die Vereinigten Staaten von Amerika zu führen. Noch nie hat ein amerikanischer Präsident die Demokratie derart mit Füssen getreten, wie Donald Trump. Lesen Sie hier: US-Wahl: Warum die Gerichte Trump wohl nicht helfen werden
US-Wahl: Joe Biden muss ein gespaltenes Land einen
Joe Biden steht jetzt eine Herkulesaufgabe bevor. Er muss ein zutiefst gespaltenes Land wieder vereinen, die Fronten miteinander versöhnen. Denn 70 Millionen Anhänger hielten Trump auch nach vier chaotischen Jahren die Treue. Auch für sie muss Biden jetzt ein guter Präsident sein. Barack Obama und Bill Clinton ist es nicht gelungen, die soziale und wirtschaftliche Spaltung des Landes zu überwinden. Und auch Trumps Slogans blieben hohle Versprechung.
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Trump hat den Abgehängten Wohlstand und eine Zukunft versprochen. Er wollte Amerika wieder groß und stark machen. Dafür wurde er verehrt.
An dieser Analyse war nichts falsch und es liegt jetzt an Joe Biden, zu liefern. Außerdem muss er die Scherben auflesen und zusammensetzen, was die wütende Ego-Maschine Trump zerschlagen hat. Den brüchigen gesellschaftlichen Frieden zwischen Schwarzen und Weißen. Die Verpflichtung für einen gemeinsamen, weltweiten Klimaschutz. Der respektvolle Umgang mit Verbündeten, auch mit Deutschland. Die Beziehungen zu internationalen Organisationen wie der WHO, der Trump auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie den Geldhahn zudrehte.
Es war wohlfeil, Donald Trump aus der Ferne für irre zu erklären
Für diesen Weg wird Joe Biden auch die Unterstützung von Deutschland und Europa brauchen.
Es war lange Zeit wohlfeil und ziemlich preiswert, Donald Trump aus der Ferne für irre zu erklären und all seine Forderungen abzuschmettern.
Jetzt brauchen der neue Präsident und die Vereinigten Staaten echte Partner, die bereit sind mehr Verantwortung zu tragen und eine erschreckend fragile Welt sicherer zu machen.
Das kostet Geld, politischen Mut und Loyalität gegenüber unserem wichtigsten Verbündeten. Man darf gespannt sein, ob der alte Kontinent dafür bereit ist.
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