Trump liest bei Pressekonferenz von Spickzettel ab
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Impeachment-Untersuchung- Weitere Zeugen belasten Trump
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Washington. In einer Rede vor dem Weißen Haus wollte Trump sich gegen scharfe Vorwürfe verteidigen. Jetzt lacht die Welt über seinen Spickzettel.
US-Präsident Donald Trump ist bekannt für seine skurrilen Auftritte. Dieses Mal sorgt ein Spickzettel für ordentlich Häme im Netz. Von der Notiz hatte ein Fotograf ein Bild gemacht, als Trump sich vor Journalisten vor dem Weißen Haus zu den Ermittlungen im Impeachment-Vorverfahren äußerte.
Zuletzt hatte der EU-Botschafter Gordon Sondland in der Ukraineaffäre ausgesagt. Der EU-Botschafter belastete Trump schwer. In seiner Rede, erklärte Trump den Journalisten, wolle er paraphrasiert wiedergeben, was er in dem Telefonat mit Sondland gesagt habe.
Viel mehr Aufmerksamkeit als Trumps Erklärung bekam jedoch sein Spickzettel, den einer der Journalisten fotografiert hatte. Auf seinem Notizblock hatte Trump sich mit einem Filzstift in übergroßen Druckbuchstaben seine kurze Rede notiert.
Donald Trump steht wegen des drohenden Amtsenthebungsverfahrens unter Druck
In der Ukraineaffäre wird er von Zeugen belastet, Druck auf das Land ausgeübt zu haben, um Ermittlungen gegen den Sohn von Joe Biden einzuleiten
Vor Journalisten trat er nun mit einem Spickzettel auf
Auf dem Zettel heißt es: „Ich will nichts. Ich will nichts. Ich will kein Quid pro quo. Sag Zellinsky, er soll das Richtige tun. Das ist das letzte Wort des Präsidenten der Vereinigten Staaten dazu.“
Mit Filzstift und Rechtschreibfehlern
Trumps kindlicher Spickzettel sorgte im Netz für Unglauben und Spott. Nicht nur, weil der US-Präsident seine Notizen mit einem Filzstift zu schreiben scheint. Sondern auch, weil es ihm nicht gelingt, den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj korrekt aufzuschreiben.
Auch der ehemalige Fotograf des 44. US-Präsidenten Barack Obama, Pete Souza, machte sich auf seinem Instagram-Kanal über Trump lustig. Er schreibt: „Großartiges Bild von Mark Wilson von Getty Images. Es zeigt die handschriftlichen Notizen von Genosse negativ.“ Um zu veranschaulichen, wie peinlich das Bild von Trumps Spickzettel ist, postete er außerdem ein Bild von einem Notizzettels Obamas. In kleiner, enger Schrift hatte Obama mehrere Seiten beschrieben.
Trump-Fauxpas wird im Netz belächelt
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Souzas Follower reagieren belustigt und irritiert.
Einer schreibt: „Das kannst du dir nicht ausdenken.“
Viele stellen sogar die Echtheit des Fotos infrage. Eine Nutzerin schreibt: „Das kann nicht echt sein...hat er das etwa mit Filzstift geschrieben???“
Eine Userin auf Twitter nimmt Trump hingegen in Schutz: „Man kann das aber auch als alarmierendes Zeichen von Demenz ansehen. Meine Güte, da bekommt man ja fast Mitleid mit Trump.“
Jüngst hatte die „New York Times“ darüber berichtet, dass Trump kurzsichtig sei. Deshalb twittere er auch selten in der Gegenwart von anderen. Eine Lesebrille tragen wolle er aber auf keinen Fall.
Die handgeschriebenen Notizen Trumps sind nicht der erste Anlass dafür, dass ein präsidialer Filzstift-Einsatz für Spott sorgt. Unter dem Internettrend #sharpiegate amüsierten sich Tausende darüber, dass auf einer offiziellen Karte des Weißen Hauses nachträglich der Verlauf des Hurrikanes Dorian mit einem Filzstift verändert worden war.
Trump überraschend im Krankenhaus
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Zuvor hatte Trump auf Twitter behauptet, dass der Hurrikane in dem Bundesstaat Alabama wüten wird. Der Hurrikane Dorian sollte aber die Bahamas und die Bundesstaaten Florida, Georgia sowie South Carolina und North Carolina treffen. Der Name Sharpie Gate kommt von der in den Vereinigten Staaten populären gleichnamigen Filzstiftmarke.
Der Diplomat Sondland ist einer von vielen, die in den letzten Wochen vor dem Kongress im Zuge des Amtsenthebungsverfahrens gegen den Präsidenten ausgesagt haben. Neue Zeugenaussagen bringen Trump in Erklärungsnot. Ihm wird vorgeworfen, den Präsidenten der Ukraine in einem Telefonat erpresst zu haben. Trump habe gedroht, Militärlieferungen auszusetzen, wenn Selenskyj ihm keine belastenden Informationen gegen den Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und seinen Sohn liefere.
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