Femen-Protest

Aktion von halbnackten Aktivistinnen: So reagiert Jens Spahn

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Femen-Aktivistinnen störten einen Auftritt von Jens Spahn im schleswig-holsteinischen Meldorf.

Femen-Aktivistinnen störten einen Auftritt von Jens Spahn im schleswig-holsteinischen Meldorf.

Foto: Screenshot Facebook-Video Femen

Zwei Femen-Aktivistinnen haben eine Veranstaltung von Gesundheitsminister Spahn gestürmt. Der blieb gelassen – und machte einen Witz.

Meldorf. Der Auftritt von Jens Spahn bei der CDU in Dithmarschen war am Ende turbulenter, als sich das der Gesundheitsminister wohl so vorgestellt hat: Zwei Frauen störten den Auftritt im schleswig-holsteinischen Meldorf – mit nacktem Oberkörper, Papierschnipseln und einer Gesangseinlage.

„My body, my choice“ war unter anderem auf dem Oberkörper der zwei Frauen zu lesen. „Mein Körper – meine Entscheidung“. Oder auch „5 Millionen Spahnsinn“.

Sie bewarfen den CDU-Politiker mit Papier und sagen dazu – in Abwandlung – einen Klassiker von Wolfgang Petry: „Das ist Spahnsinn, warum schickst du uns in die Hölle“.

Hinter der Protestaktion steckt die Aktivistengruppe Femen. Sie postete ein 37 Sekunden langes Video auf ihrer Facebook-Seite. Femen ist eine im Jahr 2008 in der Ukraine gegründete Gruppe von Feministinnen, die bereits mehrfach mit provokanten Aktionen – oft auch halbnackt – aufgefallen ist.

Nackter Protest: Jens Spahn bleibt gelassen

Möglicher Grund für den nackten Protest: Jens Spahn hatte eine fünf Millionen teure Studie in Auftrag gegeben, die die „Häufigkeit und Ausprägung seelischer Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen“ untersuchen soll. Daran hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Kritik gegeben. So hatte sich unter anderem eine Online-Aktivistin gegen Spahns Abtreibungs-Studie gewehrt.

Lange währte die Störung am Freitag allerdings nicht. Mehrere Personenschützer überwältigten die zwei Frauen nach einem größeren Gerangel und führten sie aus dem Saal. Laut Polizei kommen sie aus Berlin. Ihre Personalien wurden aufgenommen – angezeigt wurden sie aber nicht.

Und Jens Spahn? Der blieb bei all dem Trubel gelassen, guckte während der Aktion den Papierschnipseln nach und blieb ansonsten recht regungslos an seinem Pult stehen: „Das Ausziehen hättet ihr euch sparen können, das bringt bei mir nichts“, kommentierte er die Aktion. Das Publikum fand es witzig. (sdo)