Berlin.
In der Türkei ist erneut ein deutscher Staatsbürger festgenommen worden. Ein entsprechender Bericht der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“ wurde aus Kreisen des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigt. Der Betroffene befinde sich in Haft, hieß es. Die deutsche Botschaft in Ankara stehe in dem Fall mit den türkischen Behörden in Kontakt. Laut „Cumhuriyet“ wird dem Mann vorgeworfen, in sozialen Medien „Terrorpropaganda“ betrieben zu haben. Er sei in seinem Haus in der südtürkischen Provinz Hatay festgenommen worden, nachdem er auf Facebook Werbung für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK gemacht habe, hieß es in einem Bericht der Zeitung.
Die PKK gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation. Beamte einer Sicherheitsbehörde hätten den Mann befragt, danach sei er inhaftiert worden, schrieb die „Cumhuriyet“.
In der Türkei wurden in den vergangenen zwei Jahren immer wieder deutsche Staatsbürger unter Terrorvorwürfen festgenommen. Insbesondere die Festnahmen des „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel, des Menschenrechtlers Peter Steudtner und der Journalistin Mesale Tolu belasteten die Beziehungen zu Deutschland erheblich. Alle drei kamen inzwischen wieder frei, doch gehen die Verfahren gegen sie weiter. Auch sitzen noch mehrere Deutsche aus politischen Gründen in türkischer Haft.
dpa