SPD-Streit

Schulz’ Schwester greift SPD-Spitze an: „Schlangengrube“

Ganz schön hart: So rechnet Sigmar Gabriel jetzt mit der SPD-Spitze ab

Ganz schön hart: So rechnet Sigmar Gabriel jetzt mit der SPD-Spitze ab

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Martin Schulz erhält Schützenhilfe von seiner Schwester. Sie attackierte die SPD-Führung, ihr Bruder sei „belogen und betrogen“ worden.

Würselen/Berlin.  Nach dem Verlust des SPD-Vorsitzes und dem Verzicht auf das Amt des Außenministers hat die Schwester von Martin Schulz die übrige Führungsriege der SPD scharf kritisiert. Die SPD habe sich im Umgang mit ihrem Bruder als „echte Schlangengrube“ erwiesen, sagte die Sozialdemokratin Doris Harst der „Welt am Sonntag“.

Jetzt sagten Politiker mit Führungsverantwortung: „Martin ist an allem Schuld“, sagte Harst. „Andrea Nahles, Olaf Scholz und andere machen ihn zum Sündenbock für alles.“

„Martin hat die Schlangengrube unterschätzt“

Nahles will von Schulz den SPD-Vorsitz übernehmen, der Hamburger Regierungschef ist als Vizekanzler und Finanzminister eingeplant, wenn die SPD-Mitglieder bei dem Votum (20. Februar bis 2. März) grünes Licht für den mit CDU/CSU ausgehandelten Koalitionsvertrag geben.

Da Schulz den Gang in ein Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgeschlossen hatte, dann aber trotzdem das Außenministerium von Parteifreund Sigmar Gabriel übernehmen wollte, gab es massiven Widerstand an der Parteibasis. Daher erklärte Schulz den Verzicht.

Harst betonte, die anderen müssten Schulz dankbar sein. Nicht nur, weil er in ihrem Sinne Sigmar Gabriel abserviert habe. „Mein Bruder ist nur belogen und betrogen worden. Deshalb war, nach seiner erfolgreichen Zeit als Spitzenpolitiker in Brüssel und Straßburg, die Schlangengrube Berlin, die er völlig unterschätzt hat, nichts für ihn.“ (dpa)