ARD-Doku
Wie Helmut Kohl mit schwarzen Kassen Politik machte
Aktualisiert: 04.12.2017, 18:12
| Lesedauer: 3 Minuten
Machtpolitiker unter sich auf dem CDU-Parteitag in Dresden 1991: der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl mit seiner Frauenministerin Angela Merkel. Merkel vollzog nach Kohls Spendenaffäre 1999 den Bruch mit dem Altkanzler.
Foto: Michael Jung / dpa
Geheime Konten, schwarze Kassen, illegale Spenden – eine ARD-Doku zeigt auf, wie Helmut Kohl Geld und Politik miteinander verknüpfte.
Berlin.
„Bimbes“, sagt Norbert Blüm, sei für Helmut Kohl stets „Mittel zum Zweck“ gewesen. Und der Zweck habe geheißen: „Seine Macht und die der CDU sichern.“
Mit „Bimbes“ umschrieb Helmut Kohl gern Bargeld. Und Blüm, der langjährige Minister unter dem Kanzler Kohl, ist nicht der einzige, der einen Einblick hatte in die Art und Weise, wie der Pfälzer als CDU -Vorsitzender und Bundeskanzler über viele Jahre hinweg zumindest fragwürdige Geldquellen nutzte, um seine Machtmaschine am Laufen zu halten.
Kohl verschwieg die Namen der Spender
In der spannendem ARD-Dokumentation „Bimbes – Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl“ (Montag, 4.12. um 22.45 Uhr) kommen nun Weggefährten wie politische Gegner Kohls zu Wort. Eineinhalb Jahren recherchierten die ARD-Autoren Stephan Lamby und Egmont R. Koch in Kooperation mit dem Magazin „Spiegel“, um das „System Kohl“ zu dokumentieren.
Die 75-minütige Doku reicht vom Aufstieg Kohls zum Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz in den 60er-Jahren bis zum berühmten „Ehrenwort“ des Altkanzlers 1999, als er die Herkunft von damals neu aufgetauchten rund zwei Millionen D-Mark als Spende für die CDU und damit die Namen der Spender beharrlich verschwieg: „Ich habe nicht die Absicht, deren Namen zu nennen, weil ich mein Wort gegeben habe.“
Der Kandidat: Bei der Bundestagswahl 1976 trat Helmut Kohl erstmals als Kanzlerkandidat der Union an. Er unterlag gegen Helmut Schmidt.
Foto: REUTERS / Str Old / Reuters
Der Tierfreund: Für die Pressefotografen fütterte Helmut Kohl im Sommerurlaub am österreichischen Wolfgangsee 1994 das Wild. Der Wolfgangsee war ein beliebtes Ferienziel der Kohls.
Foto: REUTERS / / Reuters
Der Ehrengast: gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Maike Richter-Kohl kam Helmut Kohl zum Festempfang anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Unternehmens BASF in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Rechts Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: REUTERS / RALPH ORLOWSKI / Reuters
Historischer Händedruck: Beim Gedenken an die Opfer des 1. Weltkriegs gedachten Kanzler Helmut Kohl und Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand 1984 Hand in Hand der Toten. Die Geste wurde zu einem Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.
Foto: REUTERS / / Reuters
Der Vater: 2001 reiste Helmut Kohl nach Istanbul, wo Sohn Peter Kohl seine langjährige Partnerin Elif Sozen heiratete. Das Bild zeigt das Hochzeitspaar mit Kohl (r.) und an den Eltern der Braut vor der katholische St.-Antonius-Basilika in Istanbul. Später überwarf sich Helmut Kohl mit seinen Söhnen Peter und Walter. Der Kontakt brach über lange Zeit hinweg ab.
Foto: REUTERS / Fatih Saribas / Reuters
Der Einheitskanzler: Helmut Kohl am 3. Oktober 1990 - dem Tag, an dem Deutschland wieder vereint war. Kohl hatte als Kanzler einen großen Anteil an der Vereinigung beider deutscher Staaten knapp ein Jahr nach dem Mauerfall.
Foto: REUTERS / Michael Urban / Reuters
Der Freund: Mit Kremlchef Michail Gorbatschow verband Helmut Kohl ein enges Verhältnis. Unvergessen ist das Treffen der beiden Politiker im Kaukasus, bei dem Kohl dem russischen Präsidenten die Zustimmung zur deutschen Einheit abrang. Das Bild zeigt die beiden im Juli 1990 bei diesem Treffen.
Foto: REUTERS / POOL Old / Reuters
Der Wahlkämpfer: Eines der Lieblingsbilder Kohl. Es zeigt den Kanzler während im Wahlkampfjahr 1990. Aus der ersten Bundestagswahl nach der Einheit ging Kohls CDU im Dezember 1990 als klarer Sieger hervor.
Foto: REUTERS / Michael Urban / REUTERS
Der Gastgeber: Im August 2009 empfing der gesundheitlich schon angeschlagene Kohl in seinem Haus in Oggersheim die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Das Verhältnis zwischen den beiden galt als schwierig. Kohl hatte Merkel zunächst das Kanzleramt nicht zugetraut. Später war es Merkel, die nach Kohls Abtritt von der politischen Bühne auf Distanz zum Ex-CDU-Chef ging.
Foto: REUTERS / HO / Reuters
Der Truppenbesucher: Bei einem Besuch deutscher und britischer Soldaten in Norddeutschland im September 1986 kletterte Kohl auf einen Leopard-Panzer. Es war wieder Wahlkampf. Die Bundestagswahl Anfang 1987 gewann Kohls CDU.
Foto: REUTERS / Michael Urban / Reuters
Der USA-Freund: Die Freundschaft mit den USA lag Helmut Kohl stets am Herzen. Das Foto zeigt ihn bei einem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten George Bush in Deutschland.
Foto: REUTERS / Str Old / Reuters
Der umstrittene Gastgeber: Im Mai 1985 führte Kanzler Kohl (l.) den US-Präsidenten Ronald Reagan (2.v.r.) bei dessen Deutschlandbesuch auf einen Soldatenfriedhof in Bitburg in der Eifel. Der Programmpunkt sorgte weltweit für Schlagzeilen - auf dem Friedhof liegen neben 2000 gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs auch 49 Mitglieder der Waffen-SS begraben.
Foto: REUTERS / Larry Rubenstein / Reuters
Der Partner: Lothar de Maizière, erster und letzter frei gewählter Regierungschef der DDR, wurde in den Verhandlungen über die Einheit zu einem wichtigen politischen Verbündeten Kohls.
Foto: REUTERS / Michael Urban / REUTERS
Der Gefallene. Durch die Spendenaffäre fielt Helmut Kohl im Jahr 2000 auch bei der CDU in Ungnade. Kohl weigerte sich, die Namen von Parteispendern zu nennen. Im Bundestag musste er sich einer Untersuchungskommission stellen. Bei einer spektakulären Pressekonferenz im Juni 2000 verteidigte sich Kohl vor einem Großaufgebot von Journalisten.
Foto: REUTERS / Fabrizio Bensch / REUTERS
Schäuble: Es gibt die Spender nicht
Die Spendenaffäre von 1999, ein Jahr nach Kohls Machtverlust, bedeutete den Bruch der CDU mit Kohl. Er verlor den Ehrenvorsitz der Partei, langjährige Vertraute wandten sich von ihm ab.
Dazu gehörte auch Wolfgang Schäuble. Er antwortet auf die Frage, wer die anonymen Spender seien: „Es gibt keine.“ Vielmehr stammten die zwei Millionen aus ganz anderen Quellen: „Es gab aus der Zeit von Flick schwarze Kassen.“
„Politische Landschaftspflege“
Damit schlägt Schäuble den Bogen in die 70er- und 80er-Jahre, als millionenschwere Unternehmen wie eben der Flick-Konzern auf dunklen Kanälen viel Geld in die Parteien schleusten. „Politische Landschaftspflege“ hieß das damals. „Flick hat die Beeinflussung über Jahre systematisch betrieben“, erinnert sich der frühere Innenminister Otto Schily (SPD).
Er sitzt schon so lange im Bundestag wie kein anderer. Nun ist Wolfgang Schäuble (CDU) zum Präsident des Parlaments gewählt worden. Seine große Zeit begann 1989 als Bundesinnenminister, hier 1989 bei einem CDU-Parteitag.
Foto: Harry Melchert / dpa
1984 legte Wolfgang Schäuble vor dem Bundestag den Amtseid als Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes ab.
Foto: Sven Simon / imago
Gemeinsam mit dem damaligen DDR-Innenminister Peter Michael Diestel (r.) unterzeichnete Wolfgang Schäuble (M.) am 1. Juli 1990 das „Abkommen über die Aufhebung der Personenkontrollen an den innerdeutschen Grenzen". Dieser Sonntag gilt als kaum weniger historisch als der Mauerfall selbst.
Foto: Losansky, Heidi / © epd-bild / Heidi Losansky
Ein enges Verhältnis verband Wolfgang Schäuble über lange Jahre mit Helmut Kohl. Später wurden beide erbitterte Gegner.
Foto: Franz-Peter Tschauner / dpa
Eigentlich wollte Kohl seinen Mitstreiter zu seinem Nachfolger als Kanzler machen – doch daraus wurde nichts. Kohl wollte nicht von der Macht lassen.
Foto: REUTERS / Juergen Schwarz
Am 12. Oktober 1990 wurde der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung in seinem Wahlkreis in Oppenau/Mittelbaden von dem 37jährigen Attentäter durch zwei Schüsse aus einem Revolver schwer verletzt. Schäuble kämpfte sich zurück ins politische Leben und ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen.
Foto: Norbert Försterling / dpa
Auch das Verhältnis Schäubles zu Angela Merkel war nicht immer störungsfrei. Im Laufe der Jahre wurde Schäuble jedoch zu einem der engsten und wichtigsten Vertrauten der Bundeskanzlerin.
Foto: REUTERS / Fabrizio Bensch / REUTERS
Als Innenminister und später als Finanzminister war Schäuble über Jahre hinweg eine Stütze der Kanzlerin im Kabinett Merkels.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Am 22. November 2005 leistete Wolfgang Schäuble vor Bundestagspräsident Norbert Lammert seinen Amtseid als Innenminister.
Foto: Fabian Matzerath / imago
Schäuble pflegte als Minister meist einen unaufgeregten Ton, war in der Sache jedoch knallhart.
Foto: Christina Sabrowsky / dpa
Auf der Regierungsbank im Bundestag war Wolfgang Schäuble in verschiedenen Rollen viele Jahre präsent.
Foto: Andreas Rentz / Getty Images
Seine politische Lebensleistung brachte Wolfgang Schäuble 2005 sogar den Bambi ein.
Foto: Andreas Rentz / Getty Images
Seine Urlaube verbringt Schäuble gern mit Ehefrau Ingeborg auf Sylt.
Foto: Jens Kalaene / dpa
Zwei, die sich nicht so gut verstanden: Wolfgang Schäuble und der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis lieferten sich während der Griechenland-Euro-Krise so manche Verhandlungsschlacht.
Foto: Carsten Koall / Getty Images
Mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, verbindet Wolfgang Schäuble eine verlässliche politische Partnerschaft.
Foto: Christina Sabrowsky / dpa
Das Verhältnis Schäubles zur Presse war nicht immer einfach. Hier ein Schnappschuss von einem Hintergrundgespräch Schäubles mit Journalisten auf einem Flug nach Washington. Es war im Oktober 2017 seine letzte Reise als Finanzminister.
Foto: Thomas Koehler/photothek.net / imago
Heute kann Wolfgang Schäuble auf fast 45 Jahre als Abgeordneter im Deutschen Bundestag zurückblicken.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Am 24. Oktober wurder er mit großer Mehrheit zum Präsidenten des 19. Deutschen Bundestags gewählt und löst somit seinen Vorgänger Norbert Lammert ab.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
In seiner ersten Rede mahnt er gegenseitigen Respekt in der Politik an.
Foto: Ralf Hirschberger / dpa
Immer ging es um „Bimbes“ und Helmut Kohl wusste die Kontakte für sich zu nutzen. Die Autoren Lamby und Koch sprechen von einem „faustischen Pakt mit der Industrie“. Sie werfen mit ihrem akribisch recherchierten, sehenswerten Film ein Schlaglicht auf die engen Verflechtungen von Politik und Industrie während der Bonner Republik.
Kohl profitierte von dem illegalen Geldfluss
Da wurde eine „Staatsbürgerliche Vereinigung“ gegründet, um Spendengelder an der CDU-Buchhaltung vorbei zu schleusen, meist auf Bankkonten in der Schweiz. Dort hoben Boten das Geld in bar ab, und brachten es nach Deutschland. Kohl, so die Doku-Autoren, profitierte als CDU-Vorsitzender massiv von dem Geldfluss, etwa bei seinem aufwendigen Wahlkampf. Kohl habe seinerzeit den Haushalt der CDU „brutal überzogen“, erinnert sich Rüdiger May, ehemals Verwaltungschef der Parteizentrale.
Als in den 80er-Jahren die illegale Flick-Connection der Parteien aufflog und die Republik erschütterte, ging Kohl unbeschadet aus dem Skandal hervor. Auch, so die Doku, weil enge Vertraute für ihn die Unwahrheit sagten.
Später, als die Berliner Mauer fiel und Helmut Kohl zum „Kanzler der Einheit“ avancierte, rückte das Thema illegaler Parteispenden in den Hintergrund – der „Mantel der Geschichte“ überdeckte alles andere, auch die „Schattenseite“ (Schily) des Staatsmanns Kohl. Bis 1999.
Straßburg, Ludwigshafen und Speyer heißen die letzten Stationen von Helmut Kohl. Viele Weggefährten nehmen Abschied vom Altkanzler. Am Samstagmorgen wurde der Sarg aus dem Haus von Altkanzler Helmut Kohl in Oggersheim in einen Leichenwagen getragen.
Foto: Frank Rumpenhorst / dpa
Auf dem Sarg ist eine Europafahne drapiert.
Foto: Frank Rumpenhorst / dpa
Zu dem europäischen Staatsakt gehört die Verabschiedung von Helmut Kohl im Europaparlament in Straßburg.
Foto: Sven Hoppe / dpa
Bevor der Sarg ankam, wurde bereits ein Bild des verstorbenen Altkanzlers aufgestellt.
Foto: Marijan Murat / dpa
Viele hochrangige Gäste aus der internationalen Politik versammelten sich zu der Feier – unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender.
Foto: Sven Hoppe / dpa
„Kohls Mädchen“, wie Angela Merkel früher genannt wurde, kam in Schwarz und mit ihrer Deutschland-Kette um den Hals.
Foto: Sven Hoppe / dpa
Auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (l.) nahm am Trauerakt teil.
Foto: Marijan Murat / dpa
Aktive Politiker wie Innenminister Thomas de Maizière ...
Foto: Sven Hoppe / dpa
... sowie unaktive wie die ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (l.) und Joachim Gauck (r.) waren ebenfalls anwesend.
Foto: Sven Hoppe / dpa
„Er wollte eine Welt schaffen, in der niemand niemanden dominiert“, sagte Ex-US-Präsident Bill Clinton.
Foto: Sven Hoppe / dpa
Auch europäische Freunde schickten Trauergäste, wie den ehemaligen italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi.
Foto: ARND WIEGMANN / REUTERS
„Helmut Kohl ist für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen“, heißt es in dem deutschsprachigen Eintrag, der am Samstagmorgen auf die Facebookseite des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestellt wurde.
Foto: Sven Hoppe / dpa
Witwe Maike Kohl-Richter wurde von EU-Ratspräsident Donald Tusk (hinten) in das Europaparlament begleitet.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Kohl-Richter kam ganz in Schwarz und mit Trauerschleier.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Der Sarg wurde von acht Soldaten getragen.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
„Mit Helmut Kohl verlässt uns ein Nachkriegsgigant“, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew erinnerte an die engen Beziehungen Helmut Kohls zu seinem Land. Für den Altkanzler sei Russland Bestandteil eines vereinten Europas gewesen. „Für ihn war das ein Teil eines gemeinsamen Hauses, ohne Stacheldraht“, sagte Medwedew laut Übersetzung aus dem Russischen. „Es war ein Traum von Frieden und Sicherheit für alle.“
Foto: Michael Kappeler / dpa
Bill Clinton und Angela Merkel in trauter Zweisamkeit. Clinton machte Kohl in seiner Rede eine Liebeserklärung.
Foto: Marijan Murat / dpa
„Ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn sehr gemocht“, sagte Clinton. Kohl habe eine Welt gewollt, in der Zusammenarbeit als besser gilt als der Konflikt. Zum Schluss sagte Clinton: „Du hast das gut gemacht in deinem Leben. Und wir, die wir dabei sein durften, lieben dich dafür.“
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Emmanuel Macron erinnerte an die Annäherung von Frankreich und Deutschland in den 1980er Jahren und die Nähe Kohls zum damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. „Helmut Kohl reichte uns die Hand“, sagte Frankreichs Präsident. „Für meine Generation ist Helmut Kohl schon Teil der europäischen Geschichte“, sagte der 39-Jährige.
Foto: FRANCOIS LENOIR / REUTERS
Angela Merkel hielt eine bewegende Rede und würdigte Kohl als großen Brückenbauer zwischen Ländern und Menschen: „Er war ein den Menschen zugewandter Weltpolitiker.“ Jetzt müssten die nächsten Generationen sein Vermächtnis bewahren. Das sei der engagierte, unermüdliche Einsatz für Frieden, Freiheit und Einheit.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Merkel verneigte sich vor Kohl und dankte ihm ganz persönlich: „Lieber Bundeskanzler Helmut Kohl, dass ich hier stehe, daran haben Sie entscheidenden Anteil. Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben. (...) Ich verneige mich vor Ihnen und Ihrem Angedenken in Dankbarkeit und Demut“, sagte die Kanzlerin, die dabei ihren Blick auf den Sarg richtete und später Tränen in den Augen hatte.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Merkel erinnerte auch an Kohls erste Ehefrau Hannelore, die sich 2001 das Leben genommen hat. „Wir gedenken auch ihrer in Dankbarkeit.“ Über Kohls Witwe Maike Kohl-Richter (Foto) sagte Merkel, sie habe den Altkanzler „voller Hingebung und Liebe begleitet bis zuletzt“. Ihr Mitgefühl gelte Maike Kohl-Richter und „allen, die in Helmut Kohls Familie um ihn trauen“. Mit seinen Söhnen Peter und Walter hatte sich Kohl nicht mehr versöhnt.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Danach wurde Kohls Sarg aus dem EU-Parlament getragen.
Foto: FRANCOIS LENOIR / REUTERS
Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte den Sarg zurück nach Ludwigshafen.
Foto: Sven Hoppe / dpa
Auch die Bevölkerung konnte von Altkanzler Kohl Abschied nehmen. Sein Sarg wurde durch Ludwigshafen gefahren.
Foto: Frank Rumpenhorst / dpa
„In Liebe Deine Maike“ – Wer genau hinschaute, konnte in einem Auto des Konvois schon einen Blick auf den Trauerkranz von Maike Kohl-Richter erhaschen.
Foto: Felix Kästle / dpa
Nach dem Trauerzug durch Ludwigshafen wurde der Sarg von Helmut Kohl – mittlerweile nicht mehr in Europaflagge, sondern in eine Deutschlandfahne gehüllt – auf die MS Mainz getragen.
Foto: Uwe Anspach / dpa
Per Schiff wurde der Sarg des Altbundeskanzlers über den Rhein nach Speyer gebracht.
Foto: Uwe Anspach / dpa
Am Ufer salutierten Polizisten.
Foto: Uwe Anspach / dpa
In Speyer warteten Bürger am Rheinufer auf die Ankunft der MS Mainz.
Foto: Felix Kästle / dpa
Die MS Mainz nahm Kurs auf Speyer. Im Hintergrund der Dom, in dem die Trauerfeier am Abend stattfinden sollte.
Foto: Uwe Anspach / dpa
Das Schiff, das den Sarg mit Helmut Kohl nach Speyer brachte, legte am späten Nachmittag ganz in der Nähe des Doms an.
Foto: Michael Kappeler / dpa
Soldaten trugen den Sarg vom Anleger zum Dom.
Foto: RALPH ORLOWSKI / REUTERS
Kohls Witwe Maike Kohl-Richter folgte den Sargträgern.
Foto: WOLFGANG RATTAY / REUTERS
Die ersten Gäste der Trauerfeier trafen am frühen Abend ein, wie etwa Bernhard Vogel (CDU), ehemaliger Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz ...
Foto: Boris Roessler / dpa
... sowie der ehemalige CDU-Generalsekretär und Bundesfamilienminister Heiner Geißler (l., CDU) und der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU).
Foto: Roland Holschneider / dpa
Kardinal Reinhard Marx (M.), der Speyerer Bischof Karl-Heinz-Wiesemann (r.) und Erzbischof Nikola Eterovic kamen vor dem Pontifikalrequiem für Kohl vor dem Dom zu Speyer zusammen.
Foto: Roland Holschneider / dpa
Der Sarg von Altkanzler Kohl wurde im Dom aufgestellt. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, nahm Abschied.
Foto: Arne Dedert / dpa
Gegen 18 Uhr begann die Totenmesse für Helmut Kohl.
Foto: POOL / REUTERS
1500 Gäste kamen, um Abschied zu nehmen, unter anderem hochrangige deutsche Politiker wie Kanzlerin Merkel (3. v. r.), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (M.).
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Neben der Witwe, Maike Kohl-Richter, nahmen der frühere US-Präsident Bill Clinton (l.) und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker platz.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Der Domchor Speyer trat auf.
Foto: Marijan Murat / dpa
Bundesverfassungsrichter Andreas Vosskuhle, Bundesratspräsidentin Malu Dreyer, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und Kanzlerin Merkel (v. r.) nahmen am Sarg Abschied.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Die Tränen konnte Maike Kohl-Richter nicht zurückhalten.
Foto: Arne Dedert / dpa
Trotz regens versammelten sich Bürger in der Nähe des Doms, um die Totenmesse zu verfolgen.
Foto: Thomas Lohnes / Getty Images
Das Requiem wurde auf einem Monitor übertragen.
Foto: Thomas Lohnes / Getty Images
Auch Mitglieder der Jungen Union erwiesen dem Altkanzler die letzte Ehre.
Foto: Thomas Lohnes / Getty Images
Nach der Totenmesse wurde Kohls Sarg aus dem Dom getragen.
Foto: POOL / REUTERS
Soldaten brachten ihn auf den Domplatz.
Foto: WOLFGANG RATTAY / REUTERS
Dort fand das militärische Ehrengeleit statt.
Foto: Uwe Anspach / dpa
Das Musikkorps der Bundeswehr spielte. Nach dem militärischen Ehrengeleit fand die Beerdigung von Helmut Kohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Der Altkanzler wurde auf dem Friedhof neben der Speyerer Friedenskirche St. Bernhard beigesetzt.
Foto: Uwe Anspach / dpa
Neueste Politik Videos
Neueste Politik Videos
Beschreibung anzeigen