Berlin. Die Zahl der ungelernten Betreuer in Pflegeeinrichtungen hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Waren es im Jahr 2013 noch 28.000 Helfer, so stieg die Zahl in diesem Jahr auf 60.000. Diese zusätzlichen Betreuungskräfte sollen die Arbeit der Pflegefachkräfte unterstützen, indem sie mit Pflegebedürftigen musizieren, gärtnern, spazieren gehen, ihnen vorlesen oder Ausflüge machen. Sie werden von der Pflegeversicherung bezahlt und sollen den Pflegealltag verbessern und die Fachkräfte entlasten. Im Durchschnitt stehen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun mehr als vier zusätzliche Betreuungskräfte je Pflegeeinrichtung zur Verfügung.
„Dass wir die Zahl der Betreuungskräfte in Pflegeeinrichtungen mehr als verdoppeln konnten, ist zusammen mit dem Abbau unnötiger Bürokratie und der Bezahlung von Tariflöhnen ein wichtiger Schritt“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dieser Zeitung. Weitere Schritte müssten folgen – etwa mit Blick auf die Löhne in nicht tariflich gebundenen Pflegeeinrichtungen. „Gute Arbeitsbedingungen für alle, die in der Pflege täglich Enormes leisten, werden ein zentrales Thema auch in der kommenden Wahlperiode sein“, sagte Gröhe.
Im Zuge der Pflegereform war das Verhältnis von Betreuungskraft und Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen zum 1. Januar 2015 von 1:24 auf 1:20 verbessert worden.