Berlin.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat vor einem neuen Rüstungswettlauf gewarnt, der die Welt zu einem gefährlicheren Ort als zu Zeiten des Kalten Krieges machen könnte. „Statt eines friedlichen Miteinanders droht die Gefahr eines neuen Wettrüstens“, sagte der SPD-Politiker zum Auftakt einer Konferenz über Rüstungskontrolle am Mittwoch in Berlin. „Diesmal nicht nur zwischen Russland und der Nato, sondern weltweit. Wo immer Sie hinschauen, wird über Aufrüstung geredet – in China, in Indien, im pazifischen Raum, in Amerika, in Teilen Afrikas.“ Wenn Nordkorea mit seinem Atomprogramm Erfolg haben sollte, würden sich auch andere Staaten überlegen, ob sie sich mit eigenen Atomwaffen besser schützen könnten. Dann sei die Welt ein noch weit gefährlicherer Ort als sie es zu den schwierigen Zeiten der Ost-West-Konfrontation gewesen sei.

Um zu verhindern, dass kleinere Staaten aufrüsteten, müssten die großen Nationen mit der atomaren Abrüstung beginnen, mahnte Gabriel. Aktuell aber gehe die Tendenz genau in die andere Richtung, das Abrüstungsregime scheine zu bröckeln. So bestehe der Verdacht, dass Russland den INF-Vertrag mit den USA zum Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenraketen breche. Auch die Nato und die USA erwägten, den Vertrag ad acta zu legen, sodass das Abkommen insgesamt in Gefahr sei.