Ausschreitungen

G20-Krawalle: Geschäftsleute kritisieren Politik und Polizei

Wut über Randale und Zerstörung in Hamburg

Wut über Randale und Zerstörung in Hamburg

Viele Anwohner zeigten sich geschockt über die Gewaltausbrüche am Rande des G20-Gipfels.

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Hamburger Geschäftsleute berichten, wie sie die Krawallnacht von G20 erlebt haben – und gehen mit Polizei und Politik hart ins Gericht.

Hamburg.  Betreiber mehrerer Geschäfte aus der Hamburger Sternschanze erheben im Zusammenhang mit den Krawallen rund um den G20-Gipfel schwere Vorwürfe gegen Politik und Polizei. Der Senat sei „vollkommen weggetaucht“ und habe der „hochmilitarisierten“ Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt, heißt es in einem Statement der Betreiber von sieben ortsansässigen Geschäften auf Facebook.

Die Polizei habe ihrerseits seit Wochen „ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt“. Sie hätten gesehen, „wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam“, so die Geschäftsleute. Beamte in Uniform und Helm hätten Menschen „ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen“.

Der Senat habe Probleme ignoriert

Dem Senat werfen die Geschäftsleute in der Stellungnahme, die auf der Facebook-Seite des Restaurants „Cantina Popular“ gepostet wurde, vor, „im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour“ Fragen und Probleme ignoriert zu haben, die ein Gipfel an einem Ort wie Hamburg mit sich bringe.

Zudem schreiben die Vertreter der Geschäfte, zu denen unter anderem ein Spielzeuggeschäft und ein Plattenladen gehören, dass sie die Ausschreitungen nicht in erster Linie nicht für politisch motiviert halten. „Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen“, heißt es im Statement. Der größte Teil der Schäden gehe auf „erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk“ zurück. (tma)