Umfrage

Jeder vierte Deutsche hat keine Ahnung, wann die Mauer fiel

Jubelnde Menschen sitzen mit Wunderkerzen auf der Berliner Mauer. Die friedliche Revolution ist 27 Jahre her. Seitdem ist eine Generation erwachsen geworden, die das nicht miterlebt hat.

Jubelnde Menschen sitzen mit Wunderkerzen auf der Berliner Mauer. Die friedliche Revolution ist 27 Jahre her. Seitdem ist eine Generation erwachsen geworden, die das nicht miterlebt hat.

Foto: DB dpa / dpa

Wann war noch gleich der Mauerfall? Laut einer repräsentativen Umfrage kennt ein Viertel der Deutschen das historische Datum nicht.

Berlin.  Rund ein Viertel der Deutschen weiß nach einer repräsentativen Umfrage nicht, dass am 9. November 1989 die Mauer fiel. 71 Prozent der Befragten ordnen das historische Datum aber richtig zu, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ergab.

Danach verbinden im Westen 72 Prozent der Befragten das Datum mit dem Mauerfall, im Osten sind es hingegen 67 Prozent. In der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren ist das geschichtliche Wissen am größten. Emnid befragte zwischen dem 25. bis 27. Oktober bundesweit 1009 Personen.

Mehrere historische Ereignisse am 9. November

70 Prozent der Befragten befürworteten die Ansicht, dass die friedliche Revolution ein Glücksfall gewesen sei. 22 Prozent stimmten dem eher nicht oder gar nicht zu. Dabei waren Vorbehalte und Ablehnung im Westen (23 Prozent) größer als in den östlichen Bundesländern (16 Prozent). Insgesamt acht Prozent der Befragten hatten keine Meinung oder machten keine Angaben.

Die Geschäftsführerin der Stiftung, Anna Kaminsky, sagte der Deutschen Presse-Agentur, kein anderes Datum der deutschen Geschichte sei so stark mit historischen Ereignissen aufgeladen wie der 9. November. An dem Tag hatten 1938 die Nationalsozialisten Hunderte Synagogen in ganz Deutschland in Brand gesteckt und Tausende jüdische Geschäfte zerstört. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Stiftung zufrieden mit Bildungsarbeit

Dass eine Mehrheit der Deutschen die friedliche Revolution als positives Ereignis sieht, sei erfreulich, sagte Kaminsky. „Das zeigt nicht zuletzt, dass die Bildungsarbeit zur jüngsten deutschen Geschichte Früchte getragen hat und die friedliche Revolution in der Erinnerungskultur verankert ist.“ (dpa)