Band 1: Für diesen Band mit dem Titel „Das Sozialprofil des Bundesnachrichtendienstes“ hat der Autor Christoph Rass 3650 Personalakten des BND untersucht – und zwar ganz systematisch. Welcher Jahrgang war der Mitarbeiter, wann trat er in den BND ein, wann war Schluss. Religion, Geschlecht und natürlich biografische Vorgeschichte. Allerdings konnte man sich da nicht immer auf die Angaben verlassen. Über die Hälfte der BND-Mitarbeiter erwähnten bei der Einstellung damals nicht ihre NSDAP-Mitgliedschaft.
„Das Sozialprofil des Bundesnachritendienstes“ von Christoph Rass, 368 S., Ch. Links Verlag, 40 Euro (Band 1)
Band 2: „Phantome des Kalten Krieges“ liest sich unglaublich – ehemalige Gestapo-Männer bespitzeln nach dem Krieg ihre alten Opfer weiter, nur unter neuen Vorzeichen. Der Band von Gerhard Sälter erzählt viel darüber, welche Folgen biografische Kontinuitäten haben können. Hier ist ein Netzwerk von NS-Veteranen am Werk.
„Phantome des Kalten Krieges“ von Gerhard Sälter, 560 S., Ch. Links Verlag, 50 Euro (Band 2)
Band 3: Vieles aus dem Stasi-Unterlagenarchiv ist erforscht, so auch die Aktion „Feuerwerk“ von 1953, bei der über 200 „West-Agenten“ in Ost-Berlin und der DDR verhaftet wurden. Nun erforscht ein Autorenteam auch die Gegenreaktion: die Organisation Gehlen reagierte mit der Aktion „Fanfare“. Tatsächlich ein Geheimdienstkrieg unter deutschen Brüdern.
Geheimdienstkrieg in Deutschland, von Ronny Heidenreich, Daniela Münkel und Elke Stadelmann-Wenz, 464 S., Ch. Links Verlag, 45 Euro (Band 3)
Band 4: Anfang der 60er-Jahre wurde der Druck auf den BND größer – Parlamentarier verlangten eine Überprüfung der BND-Mitarbeiter auf ihre NS-Vergangenheit. Die begann 1963 durch die „Organisationseinheit 85“. Mindestens 157 Mitarbeiter wurden überprüft, 68 davon entlassen. Diesen Aspekt hat Sabrina Nowack aufgeschrieben, die das Buch zur Dissertation einreichen wird.
„Sicherheitsrisiko NS-Belastung“ von Sabrina Nowack, 528 S., Ch. Links Verlag, 45 Euro (Band 4)