Berlin. Für Frauke Petry ist die Sache klar: In der Nacht zu Sonnabend sei ein „Brandanschlag“ auf ihr Auto verübt worden. So schreibt es die Chefin der rechtspopulistischen Partei auf ihrer Facebookseite. Anwohner in Leipzig hätten das Feuer am Auto bemerkt, es sei aber dennoch komplett ausgebrannt.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte die Polizei in Leipzig, dass das Auto von Frauke Petry ausgebrannt sei. Informationen zu der Brandursache oder Fotos des Tatortes wollten die Ermittler jedoch noch nicht veröffentlichen. "Wir gehen im Moment von Brandstiftung aus", hieß es jedoch. Die Spurensicherung sei eingeschaltet. Ein Bekennerschreiben oder einen Hinweis auf mögliche Täter gebe es bisher noch nicht.
Unklarheit über Täter
Während sich die Polizei zurückhielt, schildert die Chefin der rechtspopulistischen Partei ausführlich ihre Sicht des Vorfalls. Am Samstagabend veröffentlichte ihr Team zudem Fotos des ausgebrannten Fahrzeugs auf Facebook.
Wie die „Leipziger Volkszeitung“ schreibt, seien in dem Stadtviertel von Leipzig, in dem der Wagen abgestellt worden war, bereits mehrfach Autos angezündet worden. Dieser Hinweis lässt die Möglichkeit offen, dass die Täter nicht wussten, wem das Auto gehört.
Nicht die erste Brandstiftung gegen AfD-Politiker
Petry bezog jedoch in ihrer Facebook-Mitteilung die Tat explizit auf sich und beklagte, die Auseinandersetzungen zwischen den politischen Gegnern in Deutschland hätten zuletzt „immer gewalttätigere Ausmaße“ angenommen. Gleichzeitig verwendete sie für ihre Kritik selbst betont scharfe Formulierungen. So warf sie den SPD-Politikern Sigmar Gabriel, Ralf Stegner und Heiko Maas explizit „Hetze“ vor. Angriffe auf AfD-Mitglieder hätten „ein Maß erreicht, das an Terror grenzt“. Im vergangenen Jahr war der Wagen der stellvertretenden Parteivorsitzenden Beatrix von Storch in Berlin von Unbekannten angesteckt worden.
Petry nutzte den Autobrand auch zu einem indirekten Aufruf an die Wähler, an diesem Sonntag in Berlin AfD zu wählen. Dadurch könnten sie Kritik „an solchem Verhalten der Konsensparteien“ zum Ausdruck bringen. Laut Petry ermittelt der Staatsschutz und nicht die Kripo. (ac/rtr/phn)