“Frau Merkel, Sie haben Recht“: Rechtspopulist Wilders preist die Kanzlerin für ihre Multikulti-Kritik und schätzt auch Horst Seehofers Ansichten.

Lob für Merkel vom Islamgegner Wilders: In Deutschland haben die Christdemokraten nach Darstellung des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders „die Führung auf dem Gebiet der Islamkritik“ übernommen. In einer Rede vor dem Parlament in Den Haag lobte er Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer zu Problemen bei der Integration von Zuwanderern. „Frau Merkel, Sie haben Recht“, betonte der Islamgegner in der von seiner Partei für die Freiheit (PVV) veröffentlichten Rede.

„Wenn selbst die Bundeskanzlerin sagt, dass die multikulturelle Gesellschaft vollkommen gescheitert ist, dann will das etwas heißen“, erklärte Wilders bei einer Parlamentsdebatte über das Programm der von ihm gestützten Minderheitsregierung aus Rechtsliberalen und Christdemokraten. „Die wichtigste Politikerin der Christdemokraten im wichtigsten Land Europas durchbricht ein Tabu und sagt, wie es ist. Und sie sagt, was Millionen Menschen denken.“

Zugleich verwies Wilders auf die Forderung Seehofers nach Zuzugsbeschränkungen für Türken und Araber. „In Deutschland erklären inzwischen zwei Drittel der Bevölkerung: Der Islam gehört nicht zu unserem Land“. Dies sei eine Reaktion auf die Äußerung des Bundespräsidenten Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland.

Europas politische Landschaft verändere sich, sagte Wilders. „Niemand kann verhindern, dass Bürger für die Bewahrung ihres Landes und ihrer Kultur stimmen. Der Geist ist aus der Flasche.“ Die neue Regierung der Niederlande werde für eine „sehr substanzielle Verringerung von Zuwanderung und Asyl“ sorgen. Wilders' PVV wurde bei Parlamentswahlen im Juni drittstärkste Partei des Landes. Sie ist nicht direkt an der Regierung beteiligt, verschafft ihr aber die Mehrheit im Parlament und verfügt daher über erheblichen Einfluss.