Linke und Kommunismus

Ramelow beklagt Imageschaden nach "Hysterie"

Foto: AP

Der Thüringer Fraktionschef ermahnt die Linken-Spitze: Es müsse deutlich gemacht werden, dass die Partei nicht nur mit sich selbst beschäftigt sei.

In der Linkspartei wächst angesichts sinkender Umfrageergebnisse die Nervosität. Der Thüringer Fraktionschef Bodo Ramelow sagte der „Berliner Zeitung“, durch „hysterische Debatten“ etwa nach den Kommunismus-Äußerungen von Parteichefin Gesine Lötzsch zu Jahresbeginn sei der Eindruck entstanden, die Linke habe keine Position in Kernfragen. „Wir müssen auch nach außen deutlich machen, dass wir uns nicht mit uns selbst beschäftigen, sondern mit der Gesellschaft“, sagte Ramelow.

Brandenburgs Linkenchef Thomas Nord sagte: „Wir hatten gehofft, dass die neue Führungsspitze das Zentrum der Partei bildet. Diese Hoffnung hat sich noch nicht erfüllt.“

Der Zeitung zufolge machten führende Mitglieder der Partei die Parteiführung für den schwachen Start in das Jahr 2011 verantwortlich, in dem wichtige Landtagswahlen anstehen. Auf einem kurzfristig anberaumten Treffen des Parteivorstands mit allen Landeschefs sei zudem von Denunziation und unsäglichen Flügelkämpfen die Rede gewesen. Der zuletzt umstrittene Parteichef Klaus Ernst habe eingeräumt, dass nicht alles optimal gelaufen sei und Besserung versprochen.

Bereits am Mittwoch bezeichnete der Berliner Landesvorsitzende Klaus Lederer die Lage als „ernst“ . „Der Schwung der Neugründung ist dahin. Wir haben im vergangenen Jahr eine Menge Zeit mit innerparteilichen Querelen verplempert und drohen darüber neue Entwicklungen zu verschlafen“, sagte Lederer der „Zeit“.

( dapd/dpa/cn )