Blutiger Angriff

Israelisches Kommando stürmt gewaltsam Flottille

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Das israelische Militär hat ein Schiff mit Hunderten pro-palästinensischen Aktivisten gewaltsam übernommen. Es hat Tote und Verletzte gegeben.

Ein Elitekommando der israelischen Armee hat am frühen Morgen gewaltsam drei Schiffe der „Solidaritätsflotte“ für den Gazastreifen im Mittelmeer übernommen. Beim Sturm auf ein türkisches Passagierboot wurden nach Angaben der Organisation „Free Gaza“ mindestens zwei Menschen getötet und bis zu 50 verletzt. Die Schiffe hatten sich nach Angaben von „Free Gaza“- Sprecherin Audrey Bomse ganz klar in internationalen Gewässern befunden. Nach Angaben des israelischen Militärs starben mehr als zehn Menschen.

Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira soll eine Person getötet und rund 30 weitere verletzt worden sein. Der israelische Privatsender „10“ berichtete, bei Auseinandersetzungen zwischen einem israelischen Einsatzkommando und Aktivisten der Flotille seien 14 bis 16 Menschen ums Leben gekommen. Die Sicherheitskräfte hätten das Feuer eröffnet, nachdem einige Menschen an Bord sie mit Äxten und Messern angegriffen hätten.

Die sechs Boote der Flotille mit hunderten Aktivisten an Bord hatten am Sonntag die zyprischen Hoheitsgewässer verlassen und sich auf den Weg zum Gazastreifen gemacht.

Israel hatte wiederholt damit gedroht, die Flottille notfalls mit Gewalt zu stoppen. An Bord der Schiffe waren etwa 10.000 Tonnen Hilfsgüter, darunter auch hundert Fertighäuser, 500 Rollstühle und medizinische Ausrüstung.

Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas im Sommer 2007 im Gazastreifen hält Israel eine strikte Blockade des Gebietes aufrecht. Nur allernotwendigste Produkte werden hineingelassen.

In der Nacht zu Montag änderte die internationale „Solidaritätsflotte“ ihren Kurs, um eine nächtliche Konfrontation mit der israelischen Marine zu vermeiden.

( AFP/dpa/fas )