Bundesregierung

Angela Merkel erwartet eine heiße Woche

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Karsten Kammholz

Foto: dpa / dpa/DPA

Angela Merkel ist aus dem Urlaub zurück. Ihr steht eine heiße Woche bevor. Doch das schwierigste Jahr für die Kanzlerin wird wohl erst noch kommen. Ihre Erben machen sich bereit.

Der Urlaub ist vorbei, Angela Merkel ist zurück. Am Montag, an ihrem ersten Arbeitstag, führt die Bundeskanzlerin Regierungssprecher Steffen Seibert in sein Amt ein - ein ruhiger Termin. Doch am Mittwoch wird es bei der ersten Sitzung des Bundeskabinetts nach der Sommerpause wieder heißer hergehen.

Und am Wochenende versucht die Kanzlerin, wieder mal Kontakt zur Bevölkerung zu bekommen. Am Tag der offenen Tür führt sie Besucher durch das Kanzleramt. Manch einem mag es so vorkommen, als sei Merkel gar nicht weg gewesen. Die Reformlinien der Regierung haben zuletzt ohnehin andere gezeichnet: ihre drei ambitioniertesten Minister.

Im Sozialressort stellt Ursula von der Leyen (CDU) Hartz IV neu auf, Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) macht den Deutschen das Ende der Wehrpflicht immer plausibler, und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sorgt beharrlich dafür, dass das Land seinen Strom bis 2050 aus erneuerbaren Energien gewinnen soll. Für die drei Unionspolitiker sind ihre Reformen auch ein Testlauf für höhere Weihen. Allen dreien wird nachgesagt, dass sie sich die Kanzlerschaft zutrauen.

Zwar lässt Merkel keine Amtsmüdigkeit erkennen. Aber niemand in der Union bestreitet, dass die Regierungschefin vor ihrem schwierigsten Jahr steht. Sie muss 2011 sechs Landtagswahlen überstehen. Der Parteienforscher und Merkel-Biograf Gerd Langguth ist überzeugt, dass der Rückhalt für Merkel vom Abschneiden in den Ländern abhängt. "Die Wahl in Baden-Württemberg im März ist von besonderer Bedeutung. Wenn dort für die CDU ein Ergebnis wie in Nordrhein-Westfalen herausspringt und Merkel die Dinge laufen lässt wie bisher, dann kann es in der Unionsfraktion im Bundestag zu einer Rebellion kommen", sagt Langguth. Merkels potenzielle Nachfolger sollten vorbereitet sein. Wenn es nach den Deutschen geht, ist die K-Frage entschieden: In den Umfragen führt Guttenberg - mit großem Abstand.