Der Irak ist nach Einschätzung eines hochrangigen Generals weit entfernt davon, ohne Unterstützung der US-Truppen für die Sicherheit im Land sorgen zu können. Um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern, müsse der bis Ende kommenden Jahres geplante vollständige Rückzug der US-Soldaten verschoben werden, sagte Babakir Sebari in einem Interview der britischen Zeitung „Daily Telegraph“.
„Wenn mich jemand zu dem Rückzug fragt, würde ich den Politikern sagen: Die US-Armee muss bleiben, bis das irakische Militär 2020 darauf vorbereitet ist“, ergänzte der General.
Die Regierung von US-Präsident Barack Obama will Ende August mit dem Truppenabzug aus dem Irak beginnen. Bis Ende 2011 sollen lediglich 50.000 US-Soldaten zur Unterstützung und Schulung der irakischen Soldaten im Land bleiben. Seit ihrem Höhepunkt in den Jahren 2006/2007 ist die Gewalt im Irak zwar zurückgegangen. Allerdings ist im Juli die Zahl der bei Anschlägen und Schießereien getöteten Zivilisten dramatisch gestiegen.
In US-Regierungskreisen wird davon ausgegangen, dass Extremisten der al-Qaida die instabilen politischen Verhältnisse für weitere Gewaltakte ausnutzen. Nach der irakischen Parlamentswahl im März konnte noch keine neue Regierung gebildet werden.
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