Das chinesische Außenministerium hat nach einem tätlichen Übergriff von Uiguren auf eine chinesische Reisegruppe in München vor Reisen in die bayerische Landeshauptstadt gewarnt.
Chinesische Staatsbürger wurden am Samstag aufgefordert, bei Reisen nach München vorsichtig zu sein. Nach Informationen des chinesischen Konsulats sei am 7. Juli eine chinesische Reisegruppe von uigurischen „Elementen“ angegriffen worden, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Das Ministerium bezog sich dabei auf eine Attacke uigurischer Demonstranten auf eine Reisegruppe auf dem Münchner Marienplatz am Dienstag.
In München lebt eine sehr große uigurische Gemeinde. Dort sitzt auch die Deutschlandzentrale des oppositionellen Uigurischen Weltkongresses, der nach den Krawallen in der Unruheprovinz Xinjiang scharfe Kritik am Vorgehen Pekings geübt hatte.
Der Vizepräsident des Weltkongresses, Asgar Can, hatte sich für Handgreiflichkeiten von Uiguren gegen eine chinesische Gruppe auf dem Marienplatz entschuldigt. „Wir verurteilen jede Art von Angriff“, sagte Can.
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Nach Angaben des Ministeriums in Peking wurden chinesische Vertreter bei den deutschen Behörden vorstellig und verlangten, den Vorfall aufzuklären. Zudem seien die deutschen Behörden aufgefordert, „effektive Maßnahmen zum Schutz des Lebens und des Eigentums von Chinesen in Deutschland“ zu ergreifen.
Vergangene Woche war von Unbekannten ein Brandanschlag auf das chinesische Generalkonsulat in München verübt worden. Ein Vertreter des Uigurischen Weltkongressses räumte ein, dass er von einem Zusammenhang mit den blutigen Unruhen in der Provinz Xinjiang ausgehe.
Bei dem Anschlag mit mehreren Molotow-Cocktails wurde das Gebäude zwar nur leicht beschädigt, wie die Münchner Polizei mitteilte. Allerdings verbrannte eine chinesische Flagge, die an einem Fahnenmast angebracht war.
Vor einigen Tagen waren bereits Amerikaner vor dem Besuch von Garmisch-Partenkirchen gewarnt worden. Die Reisewarnung ist mittlerweile wieder von der Internet-Seite des US- Generalkonsulats in München genommen worden, sagte ein Sprecher. Die Warnung hatte nicht nur in Bayern für erheblichen Wirbel gesorgt.
In dem auf den Internetseiten des Konsulats veröffentlichten Text war nach einer Wirtshausschlägerei vor Vergeltungsmaßnahmen einer deutschen Gruppe gegen US-Bürger in dem oberbayerischen Ferienort gewarnt worden. Auslöser war ein Vorfall vor einem Nachtclub in Garmisch gewesen. Dort waren zwei Männer, darunter ein Angestellter der US-Armee, vor dem Lokal aufeinander losgegangen. Mehrere Menschen wurden verletzt.