Die Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrags - darunter auch die USA - haben Israel aufgefordert, das Abkommen zu unterzeichnen und seine Nuklearanlagen unter die Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde zu stellen. Damit wächst der Druck auf Israel, das an der Konferenz nicht teilgenommen hatte.

Die 189 Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrags haben Israel aufgefordert, das 1970 geschlossene Abkommen zu unterzeichnen und seine Nuklearanlagen unter die Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde zu stellen. Zugleich sprachen sie sich für eine internationale Konferenz aus, auf der in zwei Jahren über ein grundsätzliches Verbot von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten gesprochen werden soll. Damit wurde zum Abschluss der alle fünf Jahre stattfindenden Folgekonferenz zur Überprüfung des Sperrvertrags der Druck auf Israel erhöht, von dem vermutet wird, dass es als einziger Staat in der Region über Atomwaffen verfügt.

Die Erklärung wurde von allen Unterzeichnern des Atomwaffensperrvertrags angenommen, darunter auch Israels Verbündeter, die USA. Die Vereinigten Staaten hatten sich lange gegen die explizite Erwähnung Israels gesträubt und die arabischen Staaten davor gewarnt, dies zu tun. Letztendlich gaben sie Diplomaten zufolge jedoch ihren Widerstand auf, um ein Scheitern der Folgekonferenz zu verhindern. Allerdings betonten sie umgehend, dass sie die Hervorhebung Israels bedauerten. Eine Zone frei von Massenvernichtungswaffen könne zudem erst geschaffen werden, wenn es einen arabisch-israelischen Frieden gebe und der Iran seine Nuklear-Ambitionen zurückfahre, sagten US-Regierungsvertreter.

Israel verfügt vermutlich als einziger Staat im Nahen Osten über Atomwaffen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, lässt das Land offen. Es hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet und nahm an der Konferenz nicht teil. Das Abkommen soll sicherstellen, dass Nuklearwaffen nicht verbreitet werden und fordert die Atommächte zur Abrüstung auf.

Die Konferenz von 2005 war gescheitert, weil die USA, der Iran und Ägypten das Treffen mit Verfahrensfragen blockiert hatten. Die Delegierten gingen damals ohne eine Abschlusserklärung auseinander.