Nukleargipfel

Welt ohne Atomwaffen – nicht mit Nicolas Sarkozy

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Frankreichs Präsident will nicht vollständig auf Atomwaffen verzichten. Sein Land habe bereits Nukleartests eingestellt und die Waffenanzahl reduziert. Mehr sei nicht zu machen, andernfalls könne die Sicherheit Frankreichs nicht garantiert werden. Sarkozy widerspricht damit einer Vision Barack Obamas.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat den Atom-Abrüstungsideen seines US-Amtskollegen Barack Obama eine Absage erteilt. „Ich werde nicht auf die Atomwaffe verzichten, die die Sicherheit meines Landes garantiert“, sagte er am Rande des Nukleargipfels in Washington dem Sender CBS.

„Wir haben in Frankreich die Atomtests eingestellt und unsere Waffen um ein Drittel reduziert“, fügte er hinzu. Alles darüber hinaus würde die Sicherheit des Landes gefährden. Frankreich unterstütze grundsätzlich die Reduktion der Atomwaffen. „Aber wir behalten ein Minimum, um die Sicherheit zu garantieren“, bekräftigte er.

US-Präsident Obama hatte im vergangenen Jahr bei einer Rede in Prag seine Vision von einer Welt ohne Atomwaffen ausgeführt. Diese Idee wurde vom Preiskomitee in der Begründung dafür zitiert, dass Obama den Friedensnobelpreis 2009 erhielt.

Sarkozy hatte 2008 angekündigt, die Zahl der Atomsprengköpfe in Frankreich auf unter 300 zu reduzieren. Während des Kalten Kriegs habe Frankreich etwa doppelt so viele Atomsprengköpfe besessen.

Frankreich verfügt außerdem über vier Atom-U-Boote, von denen eins ständig unterwegs ist. Ein französischer Vorschlag, bei den Atom-U-Boot-Patrouillen künftig mit Großbritannien zusammenzuarbeiten, stieß in London jedoch auf Skepsis.

( dpa/cn )