Ahamd Sobair O. tötete seine Schwester Morsal mit 23 Messerstichen - für diesen “Ehrenmord“ wurde der 24-jährige Mann nun zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Die Richter in Hamburg sprachen den Deutsch-Afghanen des heimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen schuldig.
Für den sogenannten "Ehrenmord" an der 16 Jahre alten Deutsch-Afghanin Morsal hat das Hamburger Landgericht den Bruder des Opfers zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter sprachen den 24- Jährigen des heimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen schuldig. Sie sahen es als erwiesen an, dass der junge Mann seine Schwester am 15. Mai 2008 aus Wut über ihren westlichen Lebensstil auf einen Parkplatz in Hamburg-St.Georg lockte und mit 23 Messerstichen gezielt tötete.
Das Gericht folgte damit dem Antrag des Staatsanwalts. Die Verteidiger hatten auf Totschlag und verminderte Schuldfähigkeit plädiert. Die Familie des Angeklagten reagierte mit einem lauten Aufschrei auf das Urteil und hämmerte gegen das Sicherheitsglas des Verhandlungssaals.
Das Verbrechen an der Schülerin hatte bundesweit für großes Entsetzen gesorgt. Der 24-Jährige war am Tag nach dem tödlichen Messerangriff festgenommen worden und hatte die Tat in Vernehmungen bei der Polizei gestanden. Auch vor Gericht räumte er den Angriff indirekt ein, bestritt aber jede Tötungsabsicht.
Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts. Dieser hatte von einer Tat „auf niedrigster sozialer Stufe“ gesprochen und eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes gefordert. Die Verteidiger hatten auf Totschlag und verminderte Schuldfähigkeit plädiert.