Deutschland

Jede vierte Familie hat Migrationshintergrund

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Von den 8,6 Millionen Familien mit Kindern in Deutschland hat mehr als ein Viertel Wurzeln im Ausland. Das ergab eine neue Studie des Statistischen Bundesamtes. Ein Großteil der Familien mit Migrationshintergrund lebt im Westen Deutschlands – und zieht mehr Kinder groß.

In Deutschland leben 8,6 Millionen Familien, deren Kinder noch minderjährig sind. Von ihnen stammen 27 Prozent zumindest zum Teil aus dem Ausland, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Als Familien mit Migrationshintergrund gelten Familien, bei denen mindestens ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt oder die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhalten hat.

Ebenfalls als Migrationshintergrund wird gesehen, wenn wie im Fall der Spätaussiedler die Staatsbürgerschaft durch der Einbürgerung ähnliche Maßnahmen erlangt wurde.


Dabei verteilt sich der Großteil dieser Familien auf das ehemalige Bundesgebiet. Hier ist der Anteil der Familien, in denen mindestens ein Elternteil aus einem anderen Land stammt, mit 30 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in den neuen Bundesländern und Berlin, wo er nur 14 Prozent beträgt.

Die Familien mit Migrationshintergrund ziehen im Schnitt mehr Kinder groß als ganz und gar deutsche Familien. Leben bei ihnen durchschnittlich 1,74 Kinder pro Haushalt, sind es bei Familien ohnen Migrationshintergrund nur 1,54.

Auch gibt es einen höheren Anteil von Familien, die drei oder mehr Kinder unter 18 Jahren haben. In Familien mit Migrationshintergrund trifft das auf 16 Prozent zu, in den anderen nur auf neun Prozent.

Dem Landesamt zufolge haben mehr Berliner ausländische Wurzeln

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg war zuletzt für Berlin jedoch zu einem anderen Ergebnis gekommen als das Bundesamt. Trotz einiger methodischer Schwierigkeiten hatte es Daten über Berliner zusammengestellt, die landläufig als Migranten bezeichnet würden, aber nicht in der offiziellen Statistik (mindestens ein Elternteil besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit oder hat die deutsche durch Einbürgerung erhalten) auftauchen. Dem Landesamt zufolge kommen zu den 470.000 registrierten Ausländern 393.000 Deutsche mit Migrationshintergrund. Addiert man beide Zahlen, ergibt sich, dass auch jeder vierte Hauptstädter seine Wurzeln außerhalb Deutschlands hat. Fast 43 Prozent der Berliner Kinder bis 15 Jahre stammen aus Einwanderer-Familien.

In den westlichen Bezirken hat dem Landesamt zufolge jeder dritte Bewohner einen Migrationshintergrund. In Mitte stellen sie 44,5 Prozent der Menschen, in Neukölln 38,7 und in Friedrichshain-Kreuzberg 36,6 Prozent.

( AFP/EPD/KS )