Janika Gelinek und Sonja Longolius, die das Li-Be, das Literaturhaus Berlin, leiten, und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, unterhalten sich in der siebten Folge über:
Adania Shibli: Eine Nebensache
Aus dem Arabischen von Günther Orth
Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Eine junge Frau aus Ramallah versucht Jahrzehnte später, den Fall zu recherchieren. Eine eindringliche Geschichte über Gewalt, ihre Nachwirkungen und die Frage, wie man gerecht davon erzählen kann.
Berenberg, 122 S., 22 Euro
Tomer Gardi: Eine runde Sache
Zur Hälfte aus dem Hebräischen übersetzt von Anne Birkenhauer
Zwei Künstlergeschichten, die viel zu trennen scheint und die sich doch immer wieder aufeinander beziehen: Die anarchische, im migrantischen „Broken German“ verfasste Odyssee eines Mannes durch deutsche Kulturlandschaften der Gegenwart und die Biografie von Raden Saleh (1811-1880), dem Begründer der modernen indonesischen Malerei, der im kolonialen Europa hofiert wurde und doch ein Fremder blieb. Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2022.
Droschl, 256 S., 22 Euro
Sünje Lewejohann: Als ich noch ein Tier war
Wie erzählt man vom Schmerz, aber auch vom Neuanfang nach einer gescheiterten Beziehung? Die in Berlin lebende Autorin Sünje Lewejohann, 2010 beim Lyrikpreis Meran für ihre Gedichte mit dem Alfred-Gruber-Preis ausgezeichnet, skizziert in vibrierenden Sprachbildern das Wesen einer emotionalen Transformation.
Parasitenpresse, 80 Seiten, 14 Euro