Rund einen Monat nach dem Ende des Poststreiks sind noch immer nicht alle liegen gebliebenen Sendungen ausgeliefert. Alle Briefe, jedoch nur „die überwiegende Mehrzahl“ der Pakete hätten mittlerweile ihre Berliner Empfänger erreicht, sagte Anke Blenn, Leiterin der Pressestelle der Deutschen Post in Berlin, auf Morgenpost-Anfrage. Während alle verzögerten Briefe zugestellt seien, seien bei Paketen Verzögerungen noch „punktuell vorhanden“, so die Sprecherin weiter. Die Sendungen würden aber „sehr zeitnah in wenigen Tagen“ aufgearbeitet sein. Angaben zur Menge der noch aufzuarbeitenden Pakete wurden allerdings weiterhin nicht genannt.
Im Juni waren in Berlin etwa 2500 Mitarbeiter aus der Zustellung und den Brief- und Paketzenten der Post in den Ausstand getreten, bundesweit beteiligten sich 30.000 an dem insgesamt vierwöchigen Streik. Millionen Briefe und Pakete blieben jeden Tag liegen. Um den Stau aufzuarbeiten, „wurden nach Beendigung des Streiks zur personellen Verstärkung eine Reihe zusätzlicher Aushilfskräfte eingestellt“, so Post-Sprecherin Blenn. In den Briefzentren seien die Sendungen „noch genauer als sonst“ maschinell vorsortiert. „Hierdurch war eine noch effizientere Zustellung möglich“, sagte Blenn.
Einige Berliner beklagen sich dennoch weiterhin darüber, dass noch nicht alle Briefe ausgeliefert sind. „Seit fast zwei Wochen kam der Briefträger nur ein einziges Mal“, schildert Morgenpost-Leser Mathias Christiansen aus Pankow seine Erfahrung Er habe einen Postboten auf die Problematik angesprochen. „Am letzten Tag des Monats Juli haben die Zusteller gerade einmal die Briefe vom 20. in der Tasche“, so Christiansen.