Berlin. Landeswahlleiterin Petra Michaelis versucht das Wahlchaos in Berlin zu erklären. Es gelingt ihr nicht, schreibt Christine Richter.

Es ist schief gelaufen, was nicht schief laufen sollte: Am Wahltag kam es in Berlin zu großen Pannen bei der Stimmabgabe. Viele Wahlberechtigte konnten ihre Stimme nicht abgeben, weil die Stimmzettel ausgegangen waren. Einige Menschen kamen mehrfach zum Wahllokal, weil der angekündigte Nachschub an Stimmzetteln ausgeblieben war und erst später oder gar nicht eintraf. Etliche Berliner konnten deshalb nicht an der Wahl teilnehmen. In einem Fall, so berichteten es Wahlberechtigte, wurden die Stimmzettel dann kopiert. Andere mussten eine Stunde und länger anstehen, weil zu wenige Wahlkabinen vorhanden waren. Für ältere Menschen gab es keine Stühle, auch in diesen Fällen verzichteten Wahlberechtigte auf die Stimmabgabe und gingen wieder nach Hause. Und weil die Schlangen in einigen Bezirken so lang waren, durften die Menschen auch nach 18 Uhr noch abstimmen, teilweise bis 20 Uhr. Da konnten sie auf ihren Smartphones schon die ersten Hochrechnungen verfolgen. Schlimmer geht es kaum.