Zuletzt waren in den sozialen Medien öfter flapsige Töne zu hören. Dass die Polizei nun seriöser wird, ist gut, meint Alexander Dinger.

Die neue Imagekampagne der Berliner Polizei trifft genau den richtigen Ton. Damit korrigiert die Behörde ihren Kurs, der in der letzten Zeit häufiger mal flapsig, aber seltener ernsthaft war. Daran gab es schon länger Kritik. Der Ton der neuen Kampagne ist in den Sprüchen und Motiven immer noch locker – aber sehr viel verbindlicher.

Dass die Behörde bei ihrer Kampagne auf echte Polizistinnen und Polizisten zurückgreift, ist richtig und eine echte Wertschätzung für die Kollegen. Zum einen steigert das die Akzeptanz nach innen und zum anderen die Glaubwürdigkeit nach außen. Denn eine Behörde ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter. Fühlen die sich nicht wertgeschätzt, nützen alle anderslautenden Bekundungen der Politik nichts. Gerade in diesem Bereich muss die zusammengesparte Hauptstadtpolizei noch einen weiten Weg zurücklegen. Viel Porzellan sei da in der Vergangenheit zerschlagen worden, heißt es häufig.

Aber es gibt erste Zeichen der Besserung: Es werden wieder mehr Beamte eingestellt, die Besoldung und Zulagen steigen moderat, und der Investitionsstau soll sukzessive abgebaut werden. Die Stimmung in der Behörde ist allerdings gespalten. Zwar erkennen viele der Beamten die Bemühungen des Berliner Innensenators Andreas Geisel (SPD) an. Sie sagen aber auch, dass das alles noch nicht ausreiche.

Damit die Polizei künftig besser aufgestellt ist, braucht sie vor allem Nachwuchs, den sie nach Berlin locken muss. Es ist die zentrale Herausforderung für Barbara Slowik. Denn Berlin konkurriert mit anderen Bundesländern, die besser bezahlen und wo der Job entspannter ist. Ein Pfund, mit dem Berlin aber wuchern kann, ist die spannende Arbeit. Keine andere Polizeibehörde in Deutschland hat da mehr zu bieten. Das ist etwas, auf das man stolz sein kann.

Mehr zum Thema:

Berliner Polizei überprüft Internetaktivitäten ihrer Beamten