Damit Sie in den nächsten Tagen nicht den Überblick verlieren, haben wir einige Designer ausgewählt, die sie im Blick halten sollten:
Mittwoch, 6. Juli:
Augustin Teboul
Die Deutsche Annelie Augustin und die Französin Odély Teboul stehen noch relativ am Anfang ihrer Karriere. Beide sind Absolventinnen der Esmod-Schule in Paris. Ihr Stil ist dennoch unverkennbar: Die jungen Frauen versuchen, den manchmal rotzigen und etwas unfertigen Berliner Stil mit der Haute-Couture-Attitude der französischen Hauptstadt zu verbinden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Designern zeigen sie nicht am Zelt am Brandenburger Tor, sondern haben sich für eine Installation in der Bötzow Brauerei entschieden. Ihre Präsentation im vergangenen Herbst erinnerte an ein barockes Gemälde. Schlanke, rothaarige Models saßen wie Skulpturen auf Samtsofas, schritten einzeln nach vorne, um die surrealistischen Entwürfe der beiden zu präsentieren. Dazu war aus dem Off ein selbstgeschriebenes Gedicht der beiden zu hören.
Escada Sport
Escada, die deutsche Marke, die Margaretha Ley 1976 in München mit ihren opulenten Entwürfen einst zum Erfolg führte, litt lange unter modischer Schwindsucht. Nun scheint es so, als kämpfe man sich mit Hilfe der indischen Investorin Megha Mittal zurück ins Leben.
In Berlin zeigt Escada nur seine zweite, sportliche Linie, die vermutlich dadurch einen etwas jüngeren Anstrich bekommen soll. In der vergangenen Saison gab es viel Unterstützung für die Marke, man wollte Escada nicht sterben lassen. Die Entwürfe wurden höflich beklatscht. Dieses Mal wird man kritischer sein.
Donnerstag, 7. Juli:
Schumacher
Dorothee Schumacher, Designerin und Chefin des Labels „Schumacher“, ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Und genau so sehen auch ihre Entwürfe aus. Allerdings ist Frau Schumacher auch eine sehr elegante Frau und auch auf diesen Aspekt sollen ihre Kundinnen nicht verzichten müssen. Sie will Lieblingsstücke entwerfen, ein Vorhaben, das ihr von Saison zu Saison besser gelingt. Ihr feines Gespür für Frauen und ihr ausgemacht gute Griff bei Farben hat das Label in Deutschland zu einem echten Begriff werden lassen.
Demnächst eröffnet sie in Berlin ein weiteres Geschäft in der Schlüterstraße. Auf ihrer Visitenkarten hat sie als Berufsbezeichnung “Heart of the Company“ stehen, und so lebt und arbeitet die Designerin und Mutter von vier Kindern auch. Ihr Unternehmen führt sie gemeinsam mit ihrem Ex-Mann und 78 Mitarbeitern von Mannheim aus.
Perret Schaad
Tutia Schaad und Johanna Perret sind die neuen Lieblinge der Berliner Fashion Szene. Bereits ihre erste Kollektion, die sie noch im Zelt auf dem Bebelplatz zeigten, geriet zum Triumph. "Die legitimen Nachfolger von Jil Sander" war einer der Vergleiche, den sich die beiden anhören mussten.
Ihre Arbeit zeigt sich durch die Kombination von feinen Stoffen und technischen Oberflächen. Skulpturhaftes trifft auf weich geschnittene Linien und sanft fallende Stoffe. Dazu kommt ein gutes Gefühl für Farbe und ein ruhiger, lässiger Stil.
Freitag, 8 Juli:
Frida Weyer
Auch die Berliner Designerin Frida Weyer ist eine Absolventin der Internationalen Modeschule Esmod. Nur drei Monate nach Gründung ihres Labels gewann sie den "Premium Young Designers"-Award für ihre Kollektion. Ihre erste eigene Fashionshow zeigt sie im Sommer 2009.
Charakteristisch für Weyer sind ihre ausgefallenen Abendkleider. In dieser Saison wird sie zum Thema "City Fever“ vom lässigen Shirt bis hin zum perfekten Cocktailkleid alles auf der Fashion Week präsentieren.
Michalsky
Michael Michalsky ist einer der erfolgreichsten Berliner Designern. Was Michalsky ausmacht, ist sein Geschäftssinn. Basics für eine Kaffeemarke, klar doch. Ein Design für einen Waschmittelhersteller, warum nicht. Klamotten müssen schließlich auch gewaschen werden. Das brachte viele Kritiker dazu, die Nase über ihn zu rümpfen. Mittlerweile sind sie verstummt und Michael Michalsky hat zu seinem Markenkern gefunden.