Stiftung Warentest warnt

Bank Norwegian Kreditkarte: Was Verbraucher wissen sollten

| Lesedauer: 7 Minuten

Foto: Imago

Die Kreditkarte der Bank Norwegian kommt ohne Jahresgebühr. Komplett kostenlos ist die Karte nicht – die Stiftung Warentest warnt.

Berlin. 
  • Die Bank Norwegian bietet eine Visakreditkarte ohne jährliche Grundgebühr, doch Stiftung Warentest warnt vor versteckten Kosten, insbesondere bei der Inanspruchnahme der Teilzahlungsfunktion
  • Die Bank bietet nun eine monatliche Ausgleichszahlung via Lastschrift an, um hohe Zinsen zu vermeiden
  • Trotz der verlockenden Angebote der Bank Norwegian sollten Verbraucher die Konditionen verschiedener Banken vergleichen, um das für sie passende Produkt zu finden. Wir haben die besten Alternativen für Sie gesammelt

Ob als Zahlungsmittel fürs Online-Shopping oder im Ausland – eine Kreditkarte ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher neben der Girokarte ein oft verwendetes Zahlungsmittel. Manchmal ist eine Kreditkarte bei einem Girokonto inklusive – allen voran Direktbanken geben oft Kreditkarten als Standardkarte herraus. Die C24 Bank etwa arbeitet mit Mastercard zusammen und bietet in allen Girokontotarifen eine Kreditkarte kostenlos* an. Alternativ kann eine Kreditkarte auch separat erworben werden. Ein bekannter Anbieter ist die Bank Norwegian.

Kreditkarte der Bank Norwegian: Stiftung Warentest warnt vor Gebühren bei Teilzahlung

Die norwegische Bank gehört zur NOBA Bank Group und lockt mit einer Visa-Kreditkarte ohne jähr­liche Grund­gebühr. Ein Girokonto muss – wie bei vielen anderen Banken oft vorausgesetzt – nicht abgeschlossen werden. Aktuell gibt es für die Kreditkarte der Bank Norwegian sogar einen Willkommensbonus von insgesamt 30 Euro* pro Kunde und Karte. Das Angebot klingt verlockend – doch im Detail zeigen sich versteckte Kosten. Konkret geht es um die Zinsen bei der Inanspruchnahme der Teilzahlung.

Hier verlangt die Bank Norwegian einen effektiven Jahreszins von 24,4 Prozent. Der effektive Jahreszins ist sozusagen der "Preis" für einen Kredit und steht für die jährlichen Gesamtkosten. Der Effektivzins ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer Kreditkarte – primär, wenn ein Kunde von der Teilzahlungsfunktion Gebrauch macht. Je höher der Zinssatz, desto teurer wird die Inanspruchnahme der Teilzahlungsfunktion. Der Stiftung Warentest zufolge war die Teilzahlungsfunktion bei der der Bank Norwegian lange nicht deaktivierbar.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Hohe Zinsen bei der Bank Norwegian: Kreditkarte nicht ganz kostenlos – zwei Alternativen

Damit man nicht in die Zinsfalle rutschte, musste man den Betrag auf der Kreditkarte rechtzeitig ausgleichen. Mittlerweile bietet die Bank Norwegian jedoch eine Alternative an: Die monatliche Ausgleichszahlung via Lastschrift. Dadurch wird der Minusbetrag auf der Kreditkarte rechtzeitig über das erteilte SEPA-Mandat ausgeglichen – zusätzliche Kosten entstehen nicht. Die Stiftung Warentest empfiehlt in ihrem Beitrag vom 7. Juli 2023 auf "test.de" diese Funktion zu nutzen, um teure Zinszahlungen zu vermeiden.

Alternativ können Verbraucherinnen und Verbraucher auf Kreditkarten mit niedrigeren Effektivzinsen ausweichen. Als Alternative ohne eine Jahresgebühr kommt etwa die Visa World Card Kreditkarte mit einem Effektivzins von 15,90 Prozent* infrage. Und auch die Visa Card Gold der Consorsbank weist mit 10,65 Prozent einen niedrigeren Zins* auf. Unser Vergleich der besten Premium-Kreditkarten in Gold zeigt zudem: Kreditkarten mit einer Jahresgebühr kommen meist mit weniger Effektivzinsen. Umgekehrt weisen kostenlose Kreditkarten oft einen höheren Effektivzins auf.

Kreditkarte mit weniger Zinsen: Angebote mit einer Jahresgebühr können günstiger sein

Wird die Kreditkarte nur selten als Zahlungsmittel genutzt – etwa im Jahresurlaub? Dann kann eine kostenfreie Kreditkarte wie von der Bank Norwegian als "Zusatzkarte" ausreichend sein. Wer stattdessen die Kreditkarte oft nutzt und die Teilzahlungsfunktion bin Anspruch nimmt, sollte sich auch im Segment der Premium-Kreditkarten umschauen – unterm Strich fährt man hier im Einzelfall günstiger. Dasselbe gilt für Vielreisende. Der Stiftung Warentest zufolge bietet die Karte der Bank Norwegian nur einen Grundreiseschutz.

Dieser Grundreiseschutz greift zudem nur, wenn ein Teil der Urlaubsreise mit der Kreditkarte bezahlt wird. Die Testexperten der Stiftung Warentest können die Kreditkarte der Bank Norwegian daher nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Empfehlung der Tester: Die Konditionen der einzelnen Banken vergleichen und das für sich passende Produkt wählen. Unser Vergleich der besten Kreditkarten oder der Test auf "test.de" können hier eine Hilfe sein. Neben möglichen Willkommensboni sollte man dabei auf entscheidende Faktoren achten.

Alternativen zur Kreditkarte der Bank Norwegian: Auf was für Faktoren zu achten ist

Dazu zählen neben der Jahresgebühr die enthaltenden Leistungen und der effektive Jahreszins. Manchmal ist im Girokonto auch schon eine kostenfreie Kreditkarte enthaltend, die mit dem Girokonto verknüpft ist. Bei der C24 etwa gibt es zum Girokonto eine Kreditkarte kostenfrei dazu*. Der große Vorteil hier: Es fallen keine Gebühren für die Teilzahlung an, da die Belastungen von der Kreditkarte direkt über das Girokonto eingezogen werden. Hier ist lediglich auf den Dispozins zu achten, der von Bank zu Bank variirt.

Erfahren zur Bank Norwegian: Das sagen Nutzer

Auf der Bewertungsplattform Trustpilot sammeln sich viele negative Bewertungen über die Norwegian Bank. Bei insgesamt über 390 Bewertungen heißt das Urteil der meisten Nutzer: "mangelhaft".

Positiv:

  • Schnelle Lieferung: Viele Nutzer berichten, dass die Kreditkarte schnell geliefert wurde.
  • Benutzerfreundliche App: Die App wird als einfach und verständlich beschrieben. Einige schätzen die Möglichkeit, den PIN selbst auszuwählen und die Einstellungen für Zahlungen anzupassen.
  • Gute Funktionen: Nutzer loben die Möglichkeit, weltweit kostenlos Bargeld abzuheben und die detaillierte Auflistung von Transaktionen. Einige sind auch mit der schnellen Buchung von Überweisungen zufrieden.
  • Zufriedenheit: Einige Kunden, die die Karte seit kurzer Zeit nutzen, sind bisher zufrieden mit den Dienstleistungen der Bank.

Negativ:

  • Mehrfache Abbuchungen: Einige Nutzer berichten von Problemen mit mehrfachen Abbuchungen und komplizierten Rückerstattungsprozessen.
  • Kommunikationsprobleme: Viele Kunden beklagen sich über mangelnde Erreichbarkeit, sowohl per E-Mail als auch telefonisch. Einige berichten von langen Wartezeiten in Hotlines.
  • Technische Probleme: Einige Kunden haben technische Probleme mit der Kreditkarte oder der App erlebt. Es gab auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Online-Banking-Daten.
  • Kundenservice: Viele Nutzer sind unzufrieden mit dem Kundenservice, insbesondere in Bezug auf die Lösung von Problemen und die Reaktionszeit.

*Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhält die Funke Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Sie als Nutzerinnen und Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen Ihnen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.